Manchmal ist das Blog schreiben kein zuckerschlecken. Man hat an ein Land große Erwartungen und wird derbe enttäuscht. Bulgarien, das notorische erfolglose Land, hatte es zwischen 2005 und 2013 nur einmal geschafft sich fürs Finale zu qualifizieren. Danach war es auf dem besten Wege zu einem der Big Player beim ESC zu werden. Von 2016 bis 2018 schafften sie sage und schreibe 3 Top 7 Hits. Allesamt wurden von Borislaw Milanow komponiert, der in diesem Jahr bekanntlich für Deutschland tätig ist. Dem konnten im gleichen Zeitraum nur Australien und Schweden gegenhalten. Letztere könnten wahrscheinlich Background Sängerinnen schicken um eine Top 5 Platzierung zu bekommen – Oh wait! Dementsprechend groß war die Vorfreude auf das nach dem Aussetzten 2019 zurückkehrende Bulgarien 2020.
Bekanntlich gab es im vergangenen Jahr finanzielle Probleme, die das Pausieren des Landes verursachten. Diese sind offensichtlich noch nicht behoben, wie könnte man sich sonst die Auswahl eines völlig indiskutablen Jammersongs für Viktoria entscheiden? Der Titel Tears Getting Sober wurde zwar auch von Borislaw Milanow komponiert, allerdings war er wohl vom Grabbeltisch des Komponisten günstig zu erwerben. Einen Vorentscheid hätte der zur Depression neigende Song niemals überstanden. Als ob das nicht schon schlimm genug fürs Abschneiden in Rotterdam wäre, muß die Sängerin mit dem von der Machart ähnlich aber um Klassen besseren Songs aus der Schweiz im direkten Umfeld des Halbfinals in Konkurrenz treten.