Melodifestivalen 2014 – Finalen

Schweden
In Schweden fand gestern Abend das Finale des Melodifestivalen statt. Nachden sich je 2 Finaleteilnehmer aus den 4 vorangegangenen Halbfinals qualifizierten, und letzte Woche noch 2 aus der Andra Chancen hinzukamen war das Teilnehmerfeld komplett. Ein Feld, bei dem ich bei kaum einem Lied Bauchschmerzen bekommen hätte, dieses in Kopenhagen wiederzusehen. Die Moderatoren Anders Jansson und Nour El Refai waren bester Laune und das Sallpublikum in einer Masse vorhanden, die ich im deutschen Fernsehen noch nie bewundern konnte.

Den Auftakt machen ein Opener von Charlotte Perelli, die bereits 2008 das Melodifestivalen knapp vor Sanna Nielsen für sich entscheiden konnte und mit Hero nach Belgrad fahren durfte und dort 15. wurde.

Als erstes durfte Anton Ewald mit seinem Natural ran. Wie gehabt ist der Song sehr eingängig aber er verliert zwischendrin auch immer mal wieder seine Stimme. In der letzten Woche machte er eher mit flapsigen Sprüchen gegen Sanna Nielsen die Rede, die er durch seinen Auftritt dann auch nicht wirklich wieder wett machen konnte. Als nächstes folgte Ellen Benediktson mit ihrem stimmigem Lied Songbird. Die Ballade ist in meinen Augen einer der eher schwächeren Titel im Feld aber man weiß ja nie wie die internationalen Juries oder die Televoter abstimmen. Anschließend kommen die in die Jahre gekommenen Alcazar die, aus einer riesigen Discokugel kommend, ihre Nummer Blame it on the Disco performten. Natürlich lieben wir alle Alcazar und hoffen daß sie bei ihrer fünften Teilnahme vielleicht das Ticket zum ESC lösen könnten, allerdings ist ihr Song nicht so wirklich der stärkste im Feld. Nun folgte Oscar Zia mit Yes we can, neben Anton Ewald der zweite Eric Saade-Verschnitt des Abends. Das Lied ist etwas besser als das von Anton und die Installation mit den Fernsehern vor dem Gesicht der Tänzer seher nett. Anschließend performten die beiden Gewinner der Andra Chansen, zuerst Linus Svenning mit dem autobiographischen Song über seinen zu früh gestorbenen Bruder Bröder. Das Aussehen mit den vielen Piercings und Tätowierungen mag so überhaupt nicht zu dem so gefühlvollen Lied passen, aber das Auge sieht das gerne. Helena Paparizou folgte mit Survivor und spielt wieder äußerst überzeugend die Diva während des Songs. Keiner gelingt es dies so gut rüberzubringen, da bekommt man Gänsehaut nur vom Hinschauen. Das Mangamännchen YOHIO al Nächstes mit dem Titel To the End, nicht sonders spektakulär und am Outfit hat man sich dann auch mittlerweile etwas satt gesehen. Nun kam, wenn man der schwedischen Presse glauben konnte eine der Favoritinnen Sanna Nielsen mit ihrer tollen Ballade Undo. Starke Stimme, gefühlvoller Song. Anschließend die Jungs von Panetoz, die mit ihrer Nummer Efter Solsken so richtig Stimmung verbreiteten. Last but not Least folgte dann Ace Wilder mit Busy doin‘ Nothing mit 4 Tänzern im Knastoutfit. Sehr netter und moderner Song, der allerdings durch die vielen Tempowechsel etwas gewöhnungsbedürftig ist. Auch hier passte aber eigentlich alles und nachdem ich das Lied jetzt schon mehrmals gehört hatte, ging dieser auch sehr ins Ohr.

Anschließend folgten die Wertungen der internationalen Juries aus Italien, Deutschland, Israel, Frankreich, Niederlande, Malta, Russland, Vereinigtes Königreich, Estland, Spanien und Dänemark, die zugeschaltet in ESC Manier jeweils ihre Punkte von 1-8, 10 und 12 vergeben. Auffallend ist, daß Alcazar entweder viele Punkte bekommt oder gar keine. Hier führt nun Ace Wilder vor Sanna Nielsen und Alcazar. Anschließend folgt das Televoting. Damit alle Teilnehmer Punkte bekommen, werden die prozentualen Anrufe in Punkte umgerechnet und von einer Gesamtmenge gleich der Menge an Jurypunkten ausgegangen und vergeben damit wir eine 50/50 Wertung zischen Televoting und Jury hatten.

Am Ende sieht das Tableau folgendermaßen aus:

Nr. Lied Denmark
DK
Estonia
EE
France
FR
Germany
DE
Israel
IL
Italy
IT
Malta
MT
Netherlands
NL
Russia
RU
Spain
ES
United Kingdom
UK
Jury
Punkte
Televoting Gesamt Platz
% Punkte
8   „Undo“ 6 6 10 10 10 8 10 4 8 12 6 90  25.8% 122 212 1
10   „Busy Doin‘ Nothin“ 12 10 8 12 12 1 12 12 8 10 97  23.8% 113 210 2
3   „Blame it on the Disco“ 12 8 8 10 6 6 12 62  10.1% 48 110 3
7   „To the End“ 10 8 2 4 1 4 6 4 39  9.3% 43 82 6
5   „Bröder“ 2 12 6 12 2 1 10 1 46  7.9% 37 83 5
2   „Songbird“ 4 1 4 6 10 2 2 2 31  6.4% 30 61 7
6   „Survivor“ 8 2 4 6 6 2 12 2 1 10 4 57  5.6% 27 84 4
4   „Yes We Can“ 1 1 4 8 4 6 8 32  4.3% 21 53 8
9   „Efter solsken“ 4 1 2 8 15  3.8% 18 31 9
1   „Natural“ 1 2 1 4  3.0% 14 18 10

Sanna Nielsen vertritt Schweden also völlig gerecht beim Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen mit ihrem Song Undo.

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