Bisher habe ich mich noch etwas zurückgehalten, denn wirklich viele Informationen gab es in den vergangenen Wochen nicht. Jetzt möchte ich euch aber doch eine Zusammenfassung der Ereignisse bis zum heutigen Tag geben:
Austragungsort:
Der wichtigste Teil bisher war die Wahl des Austragungsortes für den ESC 2020. Nach dem Gewinn durch die Niederlange im Mai diesen Jahres, bekundeten gleich 9 Städte ihr Interesse den Contest auszurichten. Vier Mal konnte unser kleines Nachbarland bisher gewinnen und die austragenden Städte waren Hilversum (1958), Amsterdam (1970) und Den Haag (1976). Nach dem erneuten Gewinn 1959 konnten bzw. wollten die Niederländer nicht den Contest erneut ausrichten und so wurde dieser dann 1960 nach London verlegt. Als Ausgleich war aber dann 1980 Den Haag erneut Austragungsort, für Israel, die in der gleichen Breduille steckten wie die Niderlande 1960. Bereits früh galten Maastricht und Rotterdam als Favoriten und so war es nicht weiter verwunderlich, dass nach der ersten Runde Amsterdam, Leeuwarden, Den Haag und Breda von selbst die Segel strichen. Arnhem, s’Hertogenbosch und Utrecht schieden aus und somit blieben die beiden erstgenannten erwartungsgemäß übrig von denen dann Rotterdam mit der Ahoy Arena als Sieger hervorging.
Immerhin ist diese mit einem Fassungsvermögen von 12.800 Personen größer als im vergangen Jahr (7.500) aber auch deutlich kleiner als beim Contest in Lissabon (20.000). Ebenso wurde festgelegt, dass unsere spannenste Woche im kommenden Jahr mit dem 1. Halbfinale am 12. Mai 2020, gefolgt vom 2. Halbfinale am 14. Mai und dem Grand Final am 16. Mai.
Teilnehmer:
Gestern, am 10.10., endete die Frist an der die zugesagten Teilnehmerlänger diese noch zurückziehen konnten ohne eine Strafe zu bezahlen und somit können wir mit einiger Sicherheit sagen, dass wir im kommenden Jahr mit mindestens 39 Teilnehmern rechnen können. Es könnten aber bis zu 43 werden, denn Bulgarien, Ungarn, Armenien und Moldawien haben noch keine konkrete Zusage abgegeben. im vergangenen Jahr veröffentlichte die EBU am 7. November die endgültige Anzahl der Teilnehmer per Pressemitteilung. Bei Bulgarien müssen wir sicher am Meisten zittern, da sie sich im vergangenem Jahr trotz massiver Erfolge eine Auszeit gegönnt hatten. Die anderen 3 Länder blieben allerdings 2019 im Halbfinale hängen. Erfreulicherweise ist die Ukraine wieder dabei, nachdem wir MARUV schmerzlich im Finale vermisst hatten.
Belgien – Fahrstuhlmusik zum Abschalten
Als erstes Land gab bereits Belgien seine Interpreten bekannt. Sie schicken die Trip-Hop Band Hooverphonic ins Rennen. Die Band ist außerhalb von Belgien kaum jemand einen Begriff, jedoch steuerten sie bereits bei Kinofilmen oder Werbespots ihre Songs bei. In Belgien ist die Band ganz erfolgreich und konnte mit ihren bereits 10 Studio und 2 Live Alben diverse Nummer 1 Platzierungen erreichen. Lediglich bei den Singleauskopplungen fehlt bisher ein Nummer 1 Hit. Einen Titel gibt es wie üblich erstmal noch nicht. Der wird sicher wie in diesem Jahr auch sehr spät bekannt gegeben. Ich finde die Musik zum nebenbei hören sehr angenehm. Für die große Bühne ist mir das zu wenig und zu einschläfernd.
Spanien – Der ewige Zweite
Auch die Spanier sind in diesem Jahr recht früh dran mit ihrer Nominierung. Überhaupt hat dies sehr viele überrascht, da es schon einen neuen Termin für die Operacion Trifuno gab und man eigentlich damit rechnen konnte dass diese auch in diesem Jahr wieder als spanischer Vorentscheid fungieren wird. In den letzten 20 Jahre gab es nur zweimal eine interne Nominierung mit Las Ketchup (2006) und Edurne (2015). Wer jedoch jetzt mit einem sehr bekannten Sänger gerechnet hatte, den muss ich auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Blas Canto ein ehemaliger JESC Vorentscheidungs Teilnehmer (2004) und schließlich mit der Band Auryn spanischer Vorentscheid Teilnehmer (2011) wurde die Ehre zuteil Spanien zu vertreten. Der wandlungsfähige Sänger ist zumindest nett anzuschauen, wenn er jetzt noch einen guten Song bekommt, dann wird das vielleicht war mit der linken Tableuhälfte, die Spanien zuletzt 2014 und 2012 erreichen konnte.
Ich bin gespannt ob sich in dieser Saison die Bekanntgabe der Songs wieder soweit nach hinten schieben wird wie in der vergangenen. Dann könnten wir wieder zu Weihnachten in Albanien den ersten Song beim Festivali i Këngës erwarten. Let the Eurovision Season begin!
Sonstige News:
– Jon Ola Sand, der executive Superviser des ESC wird nach seinem 10. Contest, 2020 zurücktreten.
– Netflix sicherte sich für 2020 die Übertragungsrechte für die USA
– Der deutsche Vorentscheid wird ebenso wie in den vergangenen 2 Jahren abgehalten. Bis zum 1. 10. konnten Songs eingereicht werden.
– Österreich und die Schweiz werden ihre Vertreter wieder intern auswählen.
– Eurovision in Concert wieder am 4. April 2020 im AFAS Live in Amsterdam stattfinden.