Mit dem Ende des zweiten Halbfinales können wir 2019 schon die Vorrunden abhaken und uns voll auf das Finale und die Aussichten der einzelnen Künstler konzentrieren. Doch zunächst schauen wir mal auf den gestrigen Abend zurück. Als erstes erfuhren wir, was die Meisten eh schon wussten, dass Madonna morgen am Grand Final auftreten wird und zwei Songs aus ihrem neuen Album zum Besten geben wird. Ehrlicherweise muss ich als Kind der 70er zugeben dass ich sehr viel mit ihren alten Hits, dafür aber umsoweniger von ihrer neueren Erschaffungen anfangen kann. Ich finde auch es sollte nicht unbedingt der Intervall Act im Vordergrund stehen, sondern die Wettbewerber. Der Intervall Act gestern Abend war hingegen die Shalva Band, die bereits am israelischen Vorentscheid teilgenommen hatte. Allerdings zogen sie als hohe Favoriten die Reißleine als sie erfuhren dass sie auch am Sabbat auftreten müssen, nämlich für das Juryfinale. Der Auftritt der durchgehend aus Mitgliedern mit Handicaps bestehenden Band war ok aber mir ist das etwas zu aufgesetzt und musikalisch zu schleimig, sorry.
Ein weiterer Intervall Act war ein Mentallist, über den ich lieber mal den Mantel des Schweigens legen möchte. Allerdings gibt es ja immer mal wieder solche Fremdschämmomente. Schließlich gab es noch den zweiten Teil der Eurvision History. Dieser Teil war konstruierter als der erste, vielleicht fehlte aber auch nur der Überraschungseffekt, den man beim ersten Teil noch hatte. Sicherlich ist diese Reihe aber der Höhepunkt in diesem Jahr, neben den äußerst schön umgesetzten Postkarten.
Über die Songs wurde bereits fast alles gesagt. Man konnte sich bei den Tipps weitgehend auf die Buchmacher verlassen, denn neun der 10 Titel, die das Finale erreixhten waren auch bei den Buchmachern vorne. Sehr zu meiner Freude war aber der zehnte Act nicht Armenien, ich hätte mit Sbruk zwar sehr gut leben können, aber der erste Startplatz war dann doch vielleicht nicht der optimalste, sondern Albanien. Ich kann sehr gut verstehen wenn man den Song von Jonida nicht mag, das ging mir am Anfang ähnlich, aber mit der Zeit finde ich den Song richtig gut. Über die Outfits der Albanierin habe ich mich ja auch schön öfter ausgelassen aber vielleicht verstehe ich nicht so viel von Mode.
Auf den Song von Dänemark, und jetzt mache ich mich sicher sehr unbeliebt, hätte ich gut und gerne verzichten können. Obwohl man bei Luca dann doch merkte, dass das rumgetanze doch sehr auf die Lunge ging und er hinten raus nahezu gestorben ist, machte es seine unbeschwete, sympatische Art wieder wett. So konnte sich die Schweiz seit 2007 endlich mal wieder, zum erst dritten Mal, qualifizieren. Leider bekam unser zweiter südlicher Nachbar Österreich nach den Hochs der vergangenen Jahre nun einen kleinen Dämpfer und konnten sich nicht fürs Finale qualifizieren. Die Qualifikation von Nordmazedonien hatte mich auch sehr gefreut, denn auch dieses Lied hatte ich mir im Laufe der letzten Monate schön hören können. Das einzige was mich etwas störte, war das grüne Kleid. Wer bitte hat den das ausgesucht? Zudem trug es enorm auf und dann noch die Interpretin auf 6 Displays hinter hier lebensgroß darzustellen, war etwas sehr speziell auch wenn man die Aussage des Song Proud mit einbezieht. Übrigens ist das erst die zweite Finalteilnahme für Nordmazedonien seit 2008. Nur Kaliopi konnte sich mit dem großartigen Crno i belo 2012 qualifizieren.
Über die sehr professionellen Auftritte von Russland, Aserbaidschan, Schweden und die Niederlande kann man nichts negatives sagen. KEiiNO aus Norwegen wirkte auch deutlich besser als ich sie vorher gesehen hatten, allerdings hätte ich mir hier mehr Mut beim Bühnenbild gewünscht. Viel Mut, wohl eher Übermut gab es hingegen bei Malta, die uns mit Farben quasi überflutete. Kann man machen aber als Strafe muß man dann zittern bis zum letzten Platz bis man die Fahrkarte zum Finale bekommt.
Platz | Startnr. | Land | Interpret | Lied | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jury | Zuschauer | Gesamt | |||||
1 | Armenien | Srbuk Սրբուկ | Walking Out | ||||
2 | Irland | Sarah McTernan | 22 | ||||
3 | Moldau | Anna Odobescu | Stay | ||||
4 | Schweiz | Luca Hänni | She Got Me | ||||
5 | Lettland | Carousel | That Night | ||||
6 | Rumänien | Ester Peony | On a Sunday | ||||
7 | Dänemark | Leonora | Love Is Forever | ||||
8 | Schweden | John Lundvik | Too Late for Love | ||||
9 | Österreich | PÆNDA | Limits | ||||
10 | Kroatien | Roko | The Dream | ||||
11 | Malta | Michela | Chameleon | ||||
12 | Litauen | Jurij Veklenko | Run with the Lions | ||||
13 | Russland | Sergei Lasarew Сергей Лазарев | Scream | ||||
14 | Albanien | Jonida Maliqi | Ktheju Tokës | ||||
15 | Norwegen | KEiiNO | Spirit in the Sky | ||||
16 | Niederlande | Duncan Laurence | Arcade | ||||
17 | Nordmazedonien | Tamara Todevska Тамара Тодевска | Proud | ||||
18 | Aserbaidschan | Chingiz | Truth |