Das Große ESC Voting 2019
Auch in diesem Jahr gibt es mal wieder ein User Voting. Es sind zwar noch zwei Wochen bis alle Songs feststehen aber ich würde mich freuen, wenn ihr schon eure Stimmen abgebt.
Spotify Playlisten der ESCs
Hier findet ihr die aktuelle Spotify Playlist für den ESC 2019. Die Playlists der vergangenen Jahre findet ihr in der Headernavigation.
Buchmacher Tipps
Es ist immer wieder spannend die Buchmacher Tipps zu verfolgen. In der Regle liegen sie zumindest was den ersten Platz betrifft immer ganz nahe dran und spätestens am Tag des Contest in 8 von 10 Fällen richtig.
Eurovision 2020 – Erstes Halbfinale
Heute hätte das erste Halbfinale des Eurovision Song Contests 2020 stattgefunden. Wie wir alle wissen wird es in diesem Jahr keinen Wettbewerb geben. In den vergangenen Jahre habe ich an dieser Stelle eine Prognose abgegeben, wer in dem jeweiligen Jahr ins Finale ziehen wird. Dieses Mal möchte ich aus gegebenem Anlass anders vorgehen: ich möchte euch nämlich mal meinen ganz eigenen Musikgeschmack vorstellen und meine 10 Favoriten aus dem ersten Halbfinale, ganz unabhängig davon ob sie es tatsächlich geschafft hätten, vorstellen. Wir haben jetzt in den vergangenen Tagen und Woche nahezu täglich Abstimmungen in den einschlägigen Medien verfolgen können: Wiwibloggs, Eurovision.de (Wie Georgien???), ESC-kompakt und viele andere. Auch in vielen Ländern gab und gibt es Ersatzshows, die einen möglichen Gewinner ermittelten und noch ermitteln werden. All diese Votings haben eins gemeinsam: es wird nicht unbedingt über den Song abgestimmt, der einem tatsächlich gefällt, sondern meist über die von denen man vermutet dass sie den Geschmack der breiten Masse treffen. Prognosen eben.
Nun zu meinem Ranking. Heute und am Donnerstag gibt es meine Favoriten aus den beiden Halbfinalen ohne eine Reihenfolge festzulegen. Am Samstag folgt dann die tatsächliche Top Ten. Ich bin mir sicher dass einige überrascht sein dürften was bei mir so in den Top 10 landet. Übrigens spiegeln die Qualifikanten nicht unbedingt meine Kritiken bei den Vorstellungen wieder, sondern beziehen auch die „schön gehörten“ Titel mit ein. Es gibt nur von den wenigsten Songs neuere Videos, daher zeige ich euch die teilweise eher Semi-professionellen Videos aus diversen Quellen.
Australien
Eigentlich gehörte Australien nicht unbedingt zu meinen Favoriten. Der Auftritt als Clown im Vorentscheid war zu albern und eher ein wildes Durcheinander als eine Choreografie. Im Contest wäre das aber sicher noch deutlich professioneller geworden. Montaigne hat Charisma und es hätte sich sicher gelohnt sie im Finale zu sehen.
Israel
Israels Eden Arlene muß mit dem tollen Song Feker Libi natürlich ins Finale. Sympatische Sängerin und der Song gefällt mir nach dem gefühlten hundertsten Mal hören immer besser. Genau sowas wollen wir sehen.
Kroatien
Damir hätte uns in diesem Jahr eine wunderschöne Balkanballade dargeboten. Leider werden die meist beim ESC in der Vorrunde aussortiert. So auch hier zweifellos. Bei meiner Wertung ist er aber natürlich mit drin. Ich kann nur so viel verraten: es gibt in diesem Jahr noch eine Balkanballade, die ich noch besser finde.
Litauen
Ich glaube Litauen braucht man nicht zu begründen. Der Song ist so gut, den kann man nicht nicht wählen. Wer würde Litauen nicht im Finale sehen wollen? Mit seinem wundervollen osteuropäischen Dialekt möchte man Eyecandy Vaidotas Valiukevičius einfach nur knuddeln. Es ist eine Schande dass wir diesen Song und diesen Jahrgang quasi verloren haben.
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Malta
Malta hat in diesem Jahr mit Destiny ein rundum sorglos Paket abgeliefert. Tolle Sängerin und toller zeitgemäßer Song. Das wird Malta wahrscheinlich so schnell nicht mehr hinbekommen. Der Manager von Destiny hat bereits bestätigt, dass sie im kommenden Jahr wieder dabei ist. Dies wurde aber vom maltesischen Rundfunk bisher nicht bestätigt. Wollen wir hoffen dass sie im nächsten Jahr einen genauso starken Song bekommt. Leider ist sie eine der wenigen, bei denen ich kein Live Video finden konnte.
Nordmazedonien
Wie man in dem Video bestens sehen kann, ist Vasil ein begnadeter Sänger. Das hätte ich ihm alleine vom Video seines Songs You niemals zugetraut. Ich hätte ihn da fast in eine Ecke mit Slavko gestellt. Weit gefehlt! Das hätten wir bestimmt auch sehr deutlich beim Bühnenauftritt hören können. Auch wenn er eine nicht allzu große Chance gehabt hätte, sich zu qualifizieren. Ich bin mir sicher er hätte sie genutzt.
Russland
Ich gebe zu, dass mir die Russen in diesem Jahr eher supekt sind. Aber kann man das großartige Gesamtkunstwerk nicht wählen? Eine großartige kreative Truppe und ich will sehr hoffen, dass wir sie im kommenden Jahr auf der Bühne sehen werden.
Slowenien
„Was? Slowenien, wie kommt er auf diese Schnapsidee?“ werdet ihr jetzt denken, aber ich muss gestehen ich habe mir den Song Voda von Anna Soklic so schön gehört, dass er unangefochten meine Lieblings-Balkanballade in diesem Jahr ist. Das Video unten ist schult daran dass ich mich in diesen Song verliebt habe, obwohl ich am Anfang doch etwas skeptisch war. Aber wer kann schon zu Hause im Jogginganzug sowas von gut singen? Wow!
Ukraine
Tulia aus Polen haben mich zum weißen Gesang geführt und wenn das zusätzlich noch mit starken Elektro Beats unterlegt ist, dann landet man automatisch bei Go_A und Solowey. Auch visuell legen sie eine Schippe drauf. Im kommenden ahr sind auch sie dabei und darauf freue ich mich besonders.
Zypern
Zweifellos wäre Zypern im Halbfinale ausgeschieden. Für mich ist der Song von Sandro aber im Finale. Toller moderner Song, den ich mir sicher auch außerhalb von ESC angehört hätte. Der einzige Knackpunkt ist die Schwierigkeit des Titels. Bei so vielen Wechseln zwischen Kopf und Bruststimme kommt Sandro bei bisherigen Liveauftritten oft ins Schlingern. Das hätte er noch abstellen müssen. Die Akustik Version ist auf jeden Fall sehr hörbar.
Abschließendes
Jetzt werden sich einige wundern, warum ich weder Schweden noch Rumänien oder Aserbaidschan, bei denen kaum ein Zweifel an der Finalqualifikation bestand, gewählt habe. Dazu möchte ich auch noch ein paar Zeilen loswerden. Ich finde den Hype um Schweden, die in jedem Jahr die größte Grütze auswählen können und trotzdem Top 5 erreichen, maßlos. Wer um Himmels Willen kann denn Move als guten Song bezeichnen? Man liest immer nur „Hach die sind ja so sympathisch“ und „Die haben es ja so verdient“. Das reicht mir nicht! Gut, ich bin kein Gospel Fan und kann damit wenig anfangen. Dieses pimpen von schwedischen Songs von Seiten er Jury finde ich nur anstrengend. Im vergangenen Jahr wurde John auf Platz 2 gesetzt, ernsthaft? Die Zuschauer waren hier realistischer mit Platz 9. Oder 2018 mit Benjamin Ingrosso Jury Platz 2, Zuschauer Platz 21(!). Da kann doch was nicht stimmen. Ich finde in diesem Jahr soll Schweden da bleiben wo es hingehört. Im ersten Halbfinale müsste Schluss sein.
Rumänien ist zweifellos ein guter Song, aber eher für einen Massenselbstmord aber nicht für den ESC. Dazu diese quengelige Stimme, das ganze macht mich absolut nicht an und ich will einfach nur umschalten.
Aserbadischan ist ein anbiedernder Song, den ich von den dreien noch am ehesten im Finale gesehen hätte. Zumindest hat man hier Spaß dabei. Aber schon der Text „Cleopatra was a queen like me“ oder „straight or gay or in between“ lässt mich ratlos zurück. Ihr müsst ihn euch mal durchlesen. Das ergibt alles keinen Sinn. Das richtig gute an dem Song ist das gerollte R. Alleine deswegen und wegen der eingängigen Hookline müsste man sie eigentlich ins Finale wählen, aber ich habe mich dann doch für Sandro entschieden.
Vorschau auf den Eurovision Song Contest 2021
Mit der Absage des Eurovision Song Contests 2020 konnte man ja in diesem Jahr schon sehr früh rechnen. Wir hatten aber dennoch die Hoffnung dass auf die eine oder andere Weise ein Weg gefunden wird ihn in abgespeckter Form doch abhalten zu können. Mit ihrem Statement hat die EBU diese Hoffnung aber zunichte gemacht. In dieser Vorschau möchte ich mal durchspielen wie das im kommenden Jahr aussehen könnte. Schon direkt danach begannen einzelne Länder ihre aktuellen Kandidaten fürs kommende Jahr direkt zu nominieren. Das mag vielleicht eine logische Konsequenz sein, für mich war es nicht die beste Entscheidung. Die Interpreten werden immer mit dem zur Zeit aktuellen Song verglichen werden. Es heißt dann immer: der Song im vergangenen Jahr war aber besser, oder umgekehrt, schlechter.
Zusätzlich kommt noch hinzu, dass die Vorentscheide in den betroffenen Ländern weitestgehend ausfallen werden, was dann für einige Länder sicher ein schmerzhafter Verlust wäre. Für die immer intern auswählenden Länder ist das die einfachste Möglichkeit. Schweden würde niemals die Mamas direkt nominieren da hier die Geldmaschine Melodifestivalen keinen direkten Mehrwert mehr hätte. So kann man sich ungefähr vorstellen was kommen wird. Ich versuche mich mal daran eine Liste zu erstellen wie es nächstes Jahr aussehen könnte.
Bereits für das nächste Jahr bestätigte Interpreten:
Aserbaidschan – Efendi
Belgien – Hooverphonic
Bulgarien – Viktoria
Georgien – Tornike Kipiani
Griechenland – Stefania
Israel – Iden Alene
Niederlande – Jeangu Macrooy
Schweiz – Gjon’s Tears
Spanien – Blas Canto
Ukraine – Go_A
Vorschau auf die Interpreten, die vermutlich im kommenden Jahr mit dabei sind
Deutschland – Ben Dolic
Frankreich – Tom Leeb
Irland – Lesley Roy
Malta – Destiny
Nordmazedonien – Vasil
Österreich – Vincent Bueno
Rumänien – Roxen
Russland – Little Big
San Marino – Senhit
Tcheschien – Benny Cristo
UK – James Newman
Zypern – Sandro
Die anderen Künstler sehe ich eher nicht als direkt qualifiziert an. Viele werden sicher einen sicheren Startplatz im Vorentscheid bekommen, so z.B. bei Schweden, Estland, Norwegen, Island. Andere Länder würden sich keinen gefallen tun ihre diesjährigen Interpreten erneut zu schicken. So z.B. Armenien, Dänemark, Finnland, Lettland oder Portugal. Wir werden gespannt sein, wie es weitergeht.
Absage wegen Corona!
Leider wurde soeben bekannt gegeben was wir alle schon befürchtet hatten. Der Eurovision Song Contest 2020 ist offiziell abgesagt! Leider konnte unsere Hoffnungen auf Streams oder ähnlichen alternativen Übertragungswegen nicht erfüllt werden. Im Moment kann man noch nicht sagen, ob die bereits ausgewählten Songs im kommenden Jahr dann berücksichtigt werden. Gespräche mit Rotterdam für eine Austragung 2021 finden bereits statt.
Das offizielle Statement seitens der EBU:
It is with deep regret that we have to announce the cancellation of the Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam.
Over the past few weeks, we have explored many alternative options to allow the Eurovision Song Contest to go ahead.
However, the uncertainty created by the spread of COVID-19 throughout Europe – and the restrictions put in place by the governments of the participating broadcasters and the Dutch authorities – means the European Broadcasting Union (EBU) has taken the difficult decision to not continue with the live event as planned. The health of artists, staff, fans and visitors, as well as the situation in the Netherlands, Europe and the world, is at the heart of this decision.
We are very proud that the Eurovision Song Contest has united audiences every year, without interruption, for the past 64 years and we, like the millions of you around the world, are extremely saddened that it can not take place in May.
Jan Ola Sand hätte sich in seinem letzten Eurovisionsjahr sicherlich auch einen besseren Abschied gewünscht. Auch er gab ein Statement ab:
We are very proud of the Eurovision Song Contest, that for 64 years has united people all around Europe. And we are deeply disappointed about this situation. The EBU, together with the Host Broadcaster NPO, NOS, AVROTROS and the City of Rotterdam will continue to talk to see if it’s possible to stage the Eurovision Song Contest in Rotterdam in 2021. I would like to thank everyone who has been involved in the process of staging a great Eurovision Song Contest this year. Unfortunately, that was not possible due to factors beyond our control. We regret this situation very much, but I can promise you: the Eurovision Song Contest will come back stronger than ever.
Und auch Shula Rijxman, ihreszeichen Vorstandsvorsitzende des niederländischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks NPO meldete sich zu Wort:
This decision by the EBU was inevitable, given the circumstances currently affecting all of Europe as a result of the coronavirus and all the measures that governments must now take. This is a big disappointment for the Dutch audience, the fantastic team behind the scenes, the presenters and the artists. In recent months, a large group of people have worked hard on the Song Contest. We thank them for their great commitment and regret that the results of the efforts will not be visible in the short term. We would particularly like to mention the municipality of Rotterdam, which has proven itself as the ideal partner in this project in the past year. This edition was an excellent opportunity to understand each other differently in a period of uncertainty in Europe, but above all an opportunity to really bring Europe together. Music is universally binding and – I am sure – it will stay that way. Even after this corona crisis.
Schade, ich hätte mir sehr gewünscht dass man den Contest auf andere Weise trotzdem stattfinden lässt. So hätten zum Beispiel die einzelnen Länder live zugeschaltet werden können um aufzutreten. Wahrscheinlich ist so etwas nur wunschdenken, da längst nicht alle eine stabile Infrastruktur besitzen, wie man bei diversen ruckelnden Vorentscheiden sehr gut erkennen kann.
Melodifestivalen 2020: Knappes Höschen
Man muss ja ehrlich zugeben, dass das Melodifestivalen 2020 nicht das Beste in den vergangenen Jahren war. Schnell zeichneten sich Dotter, The Mamas und Anna Bergendahl als Favoriten ab. Weiter Finalteilnehmer warne unter anderem Robin Bengtsson, der bereits 2017 für Schweden beim Eurovision song Contest am Start war. Der im vergangenen Jahr für Estland startende Victor Crone probierte es in diesem Jahr auch mal wieder in Schweden. Das erste Mal seit 2015. Leider hatte Mariette keinen Siegersong im Gegensatz zu ihren tollen Songs 2015 und 2017. Was in Deutschland unmöglich wäre, ist In Schweden an der Tagesordnung. Denn hier sind fast alle Interpreten Wiedeholungstäter. Auch Hanna Ferm, Mohombi und Anis Don Demina (alle 2019), Felix Sandmann (2018), Mendez (2002, 2003 und 2018). Einzig Paul Rey is ein Neuzugang 2020.
Mit dem Song der Mamas konnte ich herzlich wenig anfangen. Sie sind ja ganz sympathisch und schaffen es das Publikum zu begeistern. Aber der Song ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Er will ein schwedischer Popsong mit Gospelelementen sein, dafür wirkt er leider deutlich seichter als John Lungviks Song im vergangenen Jahr, der ein Ähnliches Konzept hatte. Als Background Sängerinnen konnten sie 2019 ihre stimmliche Vielfalt deutlich mehr zur Geltung bringen. Die Komponistin Melanie Wehbe zeichnete sich auch für Leonoras Love is Forever im vergangenen Jahr verantwortlich. Mikomponisten Patrik Jean hatte in diesem Jahr einen Titel beim Dansk Melodi Grand Prix im Rennen und Herman Gardarfve produzierte Stones von ZIBBZ.
Dotter brachte und den vielleicht besten Song im diesjährigen Teilnehmerfeld dar Ich sage bewusst in diesem Teilnehmerfeld, da in anderen Jahren der Songs bestenfalls ein Fülltitel gewesen wäre. Ich persönlich habe durchaus gefallen daran gefunden aber beim ersten Mal hören im Halbfinale hätte ich nie gedacht, dass er Zweiter werden würde. Die Bühnenshow selbst mi dem schwarzen Outfit und den roten Lasern war schön ein Hingucker allerdings wirkte alles etwas leer.
Der andere Song im Melodifestivalen 2020, dem ich de Sieg gegönnt hätte, wäre Kingdom Come von Anna Bergendahl gewesen. Nicht unbdingt ihr bester Song. Ashes to Ashes war deutlich besser. Thomas G:son muss man nicht mögen aber er versteht es passende Songs für die Interpreten zu finde. De leichte Country Einfluss gefällt mir zusammen mit ihrer Stimme äußerst gut. Der Auftritt mit den Tänzern spricht für sich. Diese hätte aber etwas kleiner sein können. Dann hätte Anna nicht etwas verloren gewirkt als sie richtig losgelegt haben.
Bei der Entscheidung gab es eine Überraschung: die Jury wählte Dotter und die Mamas punktgleich auf den ersten Platz und lies somit die Televoter Entscheidung treffen. Diese konnten sich auch nicht so richtig entscheiden und so gewannen die Mamas mit nur einem Punkt Vorsprung. Da tradizionell in Schweden relativ viele Leute anrufen, waren das mit knapp 120.000 Stimmen doch eine Menge. Im Nachbarland Norwegen waren es ingsesamt im Superfinale nur knapp 400.000 Stimmen, beim Mello 12,5 Millionen.
Platz | Startnr. | Interpret | Lied Musik (M) und Text (T) | Sprache | TE | MD | AT-G | PC | CR | SB | BB | GK | JuryGesamt | Zuschauerstimmen (Televoting & App)[4] | Gesamt | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stimmen | % | Punkte | |||||||||||||||||||||
1. | 3 | The Mamas | Move M/T: Melanie Wehbe, Patrik Jean, Herman Gardarfve | Englisch | 4 | 6 | 12 | 10 | 12 | 8 | 6 | 7 | 65 | 1.610.446 | 12,29 % | 72 | 137 | ||||||
2. | 7 | Dotter | Bulletproof M/T: Dino Medanhodzic, Johanna Jansson, Erik Dahlqvist | Englisch | 10 | 2 | 6 | 12 | 10 | 12 | 7 | 6 | 65 | 1.489.636 | 11,37 % | 71 | 136 | ||||||
3. | 11 | Anna Bergendahl | Kingdom Come M/T: Bobby Ljunggren, Thomas G:son, Erik Bernholm, Anna Bergendahl | Englisch | 12 | 3 | 4 | 6 | 8 | 10 | – | 3 | 46 | 1.244.146 | 9,50 % | 61 | 107 | ||||||
4. | 5 | Hanna Ferm | Brave M/T: David Kjellstrand, Jimmy Jansson, Laurell Barker | Englisch | 7 | – | 3 | 2 | 7 | 3 | 2 | 1 | 25 | 1.335.870 | 10,20 % | 69 | 94 | ||||||
5. | 12 | Anis Don Demina | Vem e som oss M/T: Anderz Wrethov, Johanna Elkesdotter Wrethov, Anis Don Demina, Robin Svensk | Schwedisch, Englisch | 2 | 12 | – | 5 | – | 7 | 4 | 10 | 40 | 1.168.875 | 8,92 % | 42 | 82 | ||||||
6. | 2 | Paul Rey | Talking in My Sleep M/T: Paul Rey, Lukas Hällgren, Alexander Standal Pavelich | Englisch | 6 | – | 7 | 4 | 4 | – | 10 | 4 | 35 | 1.086.230 | 8,29 % | 33 | 68 | ||||||
7. | 10 | Felix Sandman | Boys With Emotions M/T: Tony Ferrari, Parker James, Peter Thomas, Philip Bentley, Nicki Adamsson, Felix Sandman | Englisch | 8 | 7 | 8 | 8 | 2 | – | 8 | 12 | 53 | 827.809 | 6,31 % | 14 | 67 | ||||||
8. | 8 | Robin Bengtsson | Take A Chance M/T: Jimmy Jansson, Karl-Frederik Reichhardt, Marcus Winther-John | Englisch | 3 | 8 | 10 | – | 6 | 5 | 1 | 2 | 35 | 891.620 | 6,80 % | 28 | 63 | ||||||
9. | 1 | Victor Crone | Troubled Waters M/T: Dino Medanhodzic, Benjamin Jennebo, Victor Crone | Englisch | 1 | 4 | 5 | 1 | 1 | 2 | 5 | – | 19 | 1.058.691 | 8,08 % | 38 | 57 | ||||||
10. | 9 | Mariette | Shout It Out M/T: Thomas G:son, Cassandra Ströberg, Alex Shield, Mariette Hansson | Englisch | – | 10 | 1 | – | 5 | 6 | 12 | 8 | 42 | 719.420 | 5,49 % | 9 | 51 | ||||||
11. | 6 | Méndez feat. Álvaro Estrella | Vamos Amigos M/T: Palle Hammarlund, Jimmy Jansson, Jakke Erixson, Leo Mendez | Spanisch, Englisch | – | 1 | 2 | 7 | 3 | 1 | – | 5 | 19 | 882.046 | 6,73 % | 21 | 40 | ||||||
12. | 4 | Mohombi | Winners M/T: Jimmy Jansson, Mohombi, Palle Hammarlund | Englisch | 5 | 5 | – | 3 | – | 4 | 3 | – | 20 | 787.224 | 6,01 % | 6 | 26 |
Uno, Dos, Cuatro – endlich Russland!
Schon mit der Direktnominierung von Little Big wußten wir was auf uns aus Russland zukommen würde. Ein bunter Spaßbeitrag mit harten Rave Klängen. Allerdings bekamen wir gestern eine eher glattgebügelte Nummer für das, was die vier Bantmitglieder Ilya Ilich Prusikin, Sergey Gokk Makarov, Sonya Tayurskaya und Anton Boo Lissov ansonsten abliefern. Uno ist ein eher ein Latino Discosong mit Techno Elementen. Ein bischen eine Vereinigung der 70er Disco Ära mit der 90er Rave Revolution. Ein schöner Song, der schon weil er aus Russland kommt mühelos die Top 10 erreichen wird. Aber jetzt nicht so das große Ding wie z.B. Go Bananas, der neuste Song von Little Big vor dem Eurovision Titel.
Eine clevere Wahl die Russland da mit Little Big aus dem Hut gezaubert hat. Eine Band, die eine Fanbase von 5 Millionen Abonnenten auf Youtube hat, deren Songs bis zu 370 Millionen(!) Aufrufe verzeichnen können. Im Vergleich dazu ist Sergej Lazarev mit 500k Abonnenten und 5 Millionen Klicks bei seinen Videos, gerad zu ein Leichtgewicht. Auch der Eurovision Song Contest hat mit knapp 200 Millionen Zuschauern jährlich nur knapp die Hälfte zu bieten. Falls die Fanbase hier zuschlägt wissen wir worauf wir uns einstellen können.
Little Big haben die Zeichen der Zeit erkannt und finden hauptsächlich auf youtube statt, wo sie ihre Stärke, sehr bunte und abgedrehte Videos am Besten unter die Leute bringen können. Einen 08-15 Song von dem ganzen Plattenindustrie Einheitsmüll wird sich hier kaum einer anschauen. Aber diese kleinen visuellen Meisterwerke gehen ab wie die Feuerwehr – Uno, Dos, Cuatro!
Cleopatra würde sich im Grabe rumdrehen
Cleopatra heißt also der Titel des vorletzten veröffentlichten Songs aus Aserbaidschan. Entgegen der letzten Jahren ist der Song nicht sonderlich anspruchsvoll aber wir freuen uns natürlich alle darüber dass es keine Ballade ist. Die Inszenierung auf der Bühne sollte jetzt aber auf jeden Fall ein Feuerwerk abschließen um von dem dünnen Machwerk abzulenken. Wie wir Aserbaidschan kennen, haben wir eine 50:50 Chance dass sie es Cleopatra wieder einmal versemmeln. Nur mit Grausen erinnere ich mich an die Auftritte von DIHAJ, Dilara oder Aisel zurück. Vielleicht bekommen in dem Patriarchat Aserbaidschan bekommen wohl nur die Männer einen kompetenten Bühnenbildner zur Seite gestellt. Elnur & Samir, Farids und Chingiz Auftritte waren sehr gut gelungen.
Hinter der Komposition von Cleopatra steht eine niederländisch-australisch-kanadische Co-Produktion von der keiner in bisherigen Contests in Erscheinung getreten ist. Die Musik ist mit Ethnoklängen versetzt, die so gar nicht zu dem Land passen. Leider verlieren in jedem Jahr immer mehr Länder ihre musikalische Eigenständigkeit weil sie Songs von der Halde einkaufen. Über den Text und besonders die ersten 3 Sätze brauchen wir gar nicht reden. „Cleopatra was a Queen like me“ – Bitte was?
Freaky Funky San Marino
das kleine San Marino schafft es ja meistens und zu überraschen. Diesmal mit dem nicen Funksong Freaky! gesungen von Senhit, die wir schon von „unserem“ ESC 2011 in Düssedorf kennen. Damals übrigens auch für San Marino damals übrigens noch ohne „h“ im Namen. Vorab wurde über Social Media dazu aufgerufen für einen von zwei Titeln abzustimmen. Obsessed wäre jetzt auch nicht die schlechteste Wahl gewesen, aber hier blüht mein Funk Herz regelrecht auf. Tolle Wahl! Wollen wir hoffen dass es für die Finalqualifikation reicht.
Komponist von Freaky! ist neben anderen auch Gianluigi Fazio, der hauptsächlich für Nek tätig ist, unter anderem bei seinem tollen 2015er zweitplatzierten Sanremo Kracher Fatti Avanti Amore. Für Marco Mengoni schrieb er auch schon einen Titel. Soweit ich gesehen habe gab es allerdings noch keine Berührungspunkte mit dem Eurovision Song Contest.
Malta 2020: Destiny überlässt nichts dem Schicksal
Es stand ja bereits seit Anfang Februar fest, dass die Junior Eurovision Siegerin von 2015 Destiny Chukunyere Malta beim Eurovision Song Contest 2020 vertreten wird. Sie konnte sich gegen die Konkurrenz beim bereits zum zweiten Mal ans Vorentscheid genutzten X-Factor Malta gegen ihr Konkurrenz durchsetzen. Heute wurde dann auch der Song den sie in Rotterdam performen wird als Video vorgestellt. Dieser heißt „All of my Love“ und wurde wie der deutsche und, wie fast schon üblich, der bulgarische Song vom Komponistenteam Symphonix International rund um Borislaw Milanow komponiert. Daraus ergibt sich ein wahres musikalisches Kunstwerk. Es ist wahrlich unglaublich wie gut die erst 17 jährige Destiny, so ihr Stagename, den Song performt. Das wird ein heißer Sieganwärter in diesem Jahr.
Uuden Musiikin Kilpailu 2020 – Und es ist: eine Ballade
Es gibt gute Balladen und es gibt schlechte Balladen. Und es gibt solche, die einem völlig egal sind. Beim Uuden Musiikin Kilpailu 2020 wurde letztere ausgewählt. Wahrscheinlich wieder eine mit Tiefgang, wie der Interpret gegen seine inneren Dämonen kämpfte und schließlich siegreich und gestärkt hervorgeht. Waaaa *Kotzsmiley*. Diese Stimmenhascherei indem man in dem Wettbewerb eine traurige Geschichte über *hier bitte Ursache einfügen* darbietet finde ich grundsätzlich zum Fremdschäme. Es muss ja auch immer eine traurige Geschichte verpackt in einer Ballade sein. Wie wäre es denn mal, wenn jemand eine Uptempo Nummer über den ersten Töpfchenbesuchs seines Sprösslings einreicht? Als Titel wäre dann „Der große Schiss“ gut geeignet. Aber sowas macht natürlich niemand. Warum werden wir immer dazu genötigt alles was bei den Interpreten im Leben schief gelaufen ist übergeschüttet zu bekommen?
Gestern, beim Uuden Musiikin Kilpailu 2020 wurde Aksel Kankaanranta ausgewählt mit einem dieser Songs Finnland beim ESC zu vertreten. Viel Glück! Wahrscheinlich wäre, zumindest für und Balladengeschädigte, Erika Vikman mit der Hommage an den Pornostar Cicciolina die bessere Wahl gewesen. Gesanglich bot sie uns allerdings bestenfalls Mittelmaß. Guter Live Gesang wäre sicher der Sieg gewesen.
Bulgarien 2020: Hier sollte eine Headline stehen
Manchmal ist das Blog schreiben kein zuckerschlecken. Man hat an ein Land große Erwartungen und wird derbe enttäuscht. Bulgarien, das notorische erfolglose Land, hatte es zwischen 2005 und 2013 nur einmal geschafft sich fürs Finale zu qualifizieren. Danach war es auf dem besten Wege zu einem der Big Player beim ESC zu werden. Von 2016 bis 2018 schafften sie sage und schreibe 3 Top 7 Hits. Allesamt wurden von Borislaw Milanow komponiert, der in diesem Jahr bekanntlich für Deutschland tätig ist. Dem konnten im gleichen Zeitraum nur Australien und Schweden gegenhalten. Letztere könnten wahrscheinlich Background Sängerinnen schicken um eine Top 5 Platzierung zu bekommen – Oh wait! Dementsprechend groß war die Vorfreude auf das nach dem Aussetzten 2019 zurückkehrende Bulgarien 2020.
Bekanntlich gab es im vergangenen Jahr finanzielle Probleme, die das Pausieren des Landes verursachten. Diese sind offensichtlich noch nicht behoben, wie könnte man sich sonst die Auswahl eines völlig indiskutablen Jammersongs für Viktoria entscheiden? Der Titel Tears Getting Sober wurde zwar auch von Borislaw Milanow komponiert, allerdings war er wohl vom Grabbeltisch des Komponisten günstig zu erwerben. Einen Vorentscheid hätte der zur Depression neigende Song niemals überstanden. Als ob das nicht schon schlimm genug fürs Abschneiden in Rotterdam wäre, muß die Sängerin mit dem von der Machart ähnlich aber um Klassen besseren Songs aus der Schweiz im direkten Umfeld des Halbfinals in Konkurrenz treten.