Das Große ESC Voting 2019
Auch in diesem Jahr gibt es mal wieder ein User Voting. Es sind zwar noch zwei Wochen bis alle Songs feststehen aber ich würde mich freuen, wenn ihr schon eure Stimmen abgebt.
Spotify Playlisten der ESCs
Hier findet ihr die aktuelle Spotify Playlist für den ESC 2019. Die Playlists der vergangenen Jahre findet ihr in der Headernavigation.
Buchmacher Tipps
Es ist immer wieder spannend die Buchmacher Tipps zu verfolgen. In der Regle liegen sie zumindest was den ersten Platz betrifft immer ganz nahe dran und spätestens am Tag des Contest in 8 von 10 Fällen richtig.
Deutsche Punkteübersicht
Wie wir wissen gab es gestern Abend nicht so richtig üppig Punkte von unseren Mitbewerbern. Woran das lag wurde schon ausgiebig besprochen und bedarf hier keiner erneuten Analyse. In den vergangenen Jahren wurde ja immer mal angeführt, dass es ja nur Punkte für die ersten 10 Plätze gibt und Deutschland sehr oft direkt dahinter platziert war. Wie sieht es denn in diesem Jahr aus? War es wieder so knapp an den Punkten vorbeigeschrammt? Nein! Die Televoting Ergebnisse waren desaströs und setzten uns durchweg jenseits von Platz 20. Ganze 4 Länder setzten uns im Televoting unter Platz 20, allen voran die Schweiz auf Platz 11 und Albanien, Österreich und Dänemark jeweils auf den 17. Platz. Auf den letzten Platz kamen wir bei Australien, Belgien, Finnland, Italien, Montenegro, San Marino und Zypern.
Bei der Jurywertung lagen wir durchweg besser, was aber nur bei 6 Ländern für Punkte ausreichte: Australien (3 Punkte), Dänemark (8), Irland (2), Litauen (5), Schweiz (6) und Weißrussland (8), wobei letztere ja durch einen Algorithmus berechnet wurden. Auf den letzten Platz wurden wir hier nur aus Zypern gesetzt.
Land | Jury | Televoting |
---|---|---|
Albanien | 12 | 17 |
Armenien | 17 | 22 |
Aserbaidschan | 22 | 23 |
Australien | 8 | 25 |
Belgien | 24 | 26 |
Dänemark | 3 | 17 |
Estland | 19 | 23 |
Finnland | 18 | 26 |
Frankreich | 17 | 23 |
Georgien | 16 | 25 |
Griechenland | 23 | 24 |
Irland | 9 | 23 |
Island | 17 | 22 |
Israel | 18 | 22 |
Italien | 18 | 25 |
Kroatien | 21 | 22 |
Lettland | 18 | 24 |
Litauen | 6 | 22 |
Malts | 20 | 20 |
Moldawien | 12 | 24 |
Montenegro | 23 | 26 |
Niederlande | 12 | 21 |
Nordmazedonien | 18 | 22 |
Norwegen | 17 | 24 |
Österreich | 14 | 17 |
Polen | 21 | 24 |
Portugal | 15 | 24 |
Rumänien | 20 | 23 |
Russland | 24 | 23 |
San Marino | 23 | 25 |
Schweden | 22 | 24 |
Schweiz | 5 | 11 |
Serbien | 17 | 24 |
Slowenie | 23 | 21 |
Spanien | 17 | 20 |
Tschechien | 16 | 23 |
UK | 23 | 24 |
Ungarn | 19 | 25 |
Weißrussland* | 3 | |
Zypern | 25 | 25 |
Niederlande gewinnen den Eurovision Song Contest 2019
Herzlichen Glückwunsch an Duncan Laurence und die Niederlande für den Sieg beim diesjährigen Eurovision Song Contest. Ich kann mit dem Sieger sehr gut leben, zumal ich nicht wirklich einen klaren Favoriten hatte, mit dem ich mitfiebern konnte. Am Ende wollte ich aber dennoch, dass eher die Niederlande als Schweden zum x-ten Male gewinnen. Für unsere westlichen Nachbarn ist es der erste Sieg seit sich Teach-In mit Ding-a-dong 1975 die Trophähe sichern konnte. Da wurde es doch dringend mal Zeit für den fünften Titel. In Schweden steht dieser Zähler bereits bei 6 Siegen. ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch, er konnte weder die Jury noch die Zuschauerwertung gewinnen, was bei einem so klaren (Buchmacher-)Favoriten eher selten ist. Der Abstand auf Italien auf Platz 2 ist auch nur dünne 27 Punkte. Allerdings ist auch Italien bei beiden Bewertungen noch hinter den Niederlanden. Juryfavorit war John Lundvik aus schweden vor der überraschenderweise starken Tamara aus Nordmazedonien und Duncan. Bei den Zuschauern gab es zur großen Überraschung aller die meisten Punkte für Norwegen vor den Niederlanden und Italien.
Die Niederlande gewinnt, doch was jetzt? Wie de Telegraaf schreibt muss es im kommenden Jahr nicht unbedingt nach Amsterdam gehen. Direkt nach dem Gewinn gab es von Maastricht eine Pressemitteilung, dass sie im kommenden Jahr sehr gerne den Contest ausrichten würden. Die Verantwortlichen berichteten, dass sie bereits kurz vor dem Gewinn die Finger auf dem Sendeknopf für die Pressemitteilung hatten.
Eine kleine Ungereimtheit wurde auch bekannt. Nicht im Finale aber am Tag vorher, während des Juryfinales wurde beim Auftritt Norwegens zweimal der Bildschirm schwarz. Das würde bedeuten dass die Juries den Beitrag eingeschränkt zu Gesicht bekamen. Das ist jetzt in sofern von Bedeutung, dass KEiiNO die Zuschauerfavoriten waren und beider Jury nur auf Platz 15(!) landeten. Eine formelle Beschwerde durch den norwegischen Sender NRK wurde von der EBU nicht zugelassen und auch eine Wiederholung des Auftritts wurde abgelehnt. Das könnte durchaus Norwegen den Sieg gekostet haben, wobei aber ehrlicherweise nicht zu erwarten war dass sie von den Jurys sonderlich viele Punkte erhalten werden. Für einen Sieg fehlten ihnen 154 Punkte, dann hätten die Experten sie auf Platz 5 setzen müssen.
Trotz der 26 Songs wurden wir im Anschluss mit Intervallacts nur so überschüttet. Dazu kam noch der im Voraus nicht wirklich eingeplante Auftritt von Madonna, so dass die Votingzeit auf 50 Minuten erhöht werden musste. Der spannenste davon war sicherlich der Auftritt der ehemaligen ESC-Teilnehmer Mans Zelmerlöw, Eleni Foureira, Verka Serduchka und Conchita oder Wurst oder Conchita Wurst? Die vier sangen jeweils den Titel eines anderen Interpreten. So ähnlich wurde es auch beim serbischen Vorentscheid gemacht. Als krönender Abschluss kam die Gewinnerin von 1979 Gali Atari (damals zusammen mit Milk & Honey) und sang ihren damaligen Gewinnersong Hallelujah, zuerst alleine, dann mit den vier anderen Künstlern. Großartig! Leider fehlte hier Rise like a Phoenix, allerdings hörten wir von Verka eine großartige Version von Toy.
Wahnsinn wie sich Madonna immer wieder neu erfindet. Der Fluch der Karibik 6 Look, mit dem sie uns gestern beglückte, war sicher ein Tiefpunkt in ihrer langen Karriere. Dummerweise musste wollte sie unbedingt, wie die anderen Teilnehmer auch, ihren Song Like a Prayer, der 30-jähriges Jubiläum feierte, ebenfalls live singen. Nun wußte man ja früher auch schon dass Madonna nicht die Heldin ist, was Livesingen anbetrifft. Was sie aber hier krumm und schief ablieferte setzte dem ganzen die Krone auf. Glücklicherweise durfte sie beim zweiten Song dann Autotune einsetzen, ein Mittel das eine andere junggebliebene Diva, Cher, auch gerne einsetzt um die Stimme auf einen hörbaren Pegel hochzuhieven. Ab dann konnte man dann den Auftritt einigermaßen genießen. Die Performance war so unterirdisch, dass es noch nicht einmal ein offizielles Video auf dem Eurovision Chanel gibt. Im kompletten Video des Song Contest kann man den Auftritt Revue passieren lassen.
Außerdem präsentierte Netta ihren neuen Song Banana, außerdem gab es einen Auftritt des Idan Raichel Projects, das traditionelle Melodien mit moderner Murik verbindet.
Die Punktevergabe wurde wieder etwas abgeändert, so wurden beim Televoting die Punkte nicht von niedrig nach vielen Punkten vorgelesen sondern nach Platzierungen. Man wusste auch nicht wirklich wieviele Punkte noch übrig waren und so war es spannend bis zur letzten Wertung. Ich möchte jetzt den deutschen Beitrag nicht schlechter reden als er war, aber wenn man die 8 Punkte aus Weißrussland, dessen Jury disqualifiziert wurde und deren Punkte nach irgendeinem rätselhaften interpolieren berechnet wurden, abzieht, landen wir auf dem vorletzten Platz. Und der Erfahrung nach zu urteilen hätten wir sicher keine Punkte aus diesem Land bekommen. Ebenso wurden hier 12 Punkte an den Gastgeber gegeben, ein Schelm der dahinter Absicht vermutet. Das waren übrigens die einzigen Punkte die Israel von den Jurys bekamen. Allerdings ist es deutlich besser die interpolierten Punkte an die rechte Seite der Punktetafel zu verben, als an die Linke. Man stelle sich mal vor was passiert wäre wenn dadurch die Entscheidung anderweitig ausgefallen wäre.
Es gibt ja schon immer eine Abweichung zwischen Jury und Televoting. Aber gefühlsmäßig fiel diese in diesem Jahr deutlich größer aus als in den vergangenen Jahren. Die großen Juryfavoriten waren Schweden (Jury Platz 1-239 Punkte/ Televoting: Patz 9-93 Punkte), Nordmazedonien (2-237/12-58) und Tschechien (7-150/24-7). Die Televoting Lieblinge waren Norwegen (1-291/15-47), Island (6-186/14-48) und San Marino (10-65/23-16). Ich würde mal behaupten, dass man von vornherein das zumindest bei Nordmazedonien zumindest erahnen, bei San Marino und Island erwarten konnte. Die wenigen Punkte der Televoter für Tschechien waren sicher eine große Überraschung.
Platz | Startnr. | Land | Interpret | Lied Musik (M) und Text (T) | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jury | Zuschauer | Gesamt | |||||
1. | 12 | Niederlande | Duncan Laurence | Arcade M/T: Duncan Laurence, Joel Sjöö, Wouter Hardy | 237 | 261 | 498 |
2. | 22 | Italien | Mahmood | Soldi M: Mahmood, Dardust, Charlie Charles; T: Mahmood, Dardust | 229 | 253 | 472 |
3. | 5 | Russland | Sergei Lasarew Сергей Лазарев | Scream M: Filipp Kirkorow, Dimitris Kontopoulos; T: Sharon Vaughn, Dimitris Kontopoulos | 126 | 244 | 370 |
4. | 24 | Schweiz | Luca Hänni | She Got Me M/T: Laurell Barker, Mac Frazer, Luca Hänni, Jon Hällgren, Lukas Hällgren | 152 | 212 | 364 |
5. | 9 | Schweden | John Lundvik | Too Late for Love M/T: John Lundvik, Anderz Wrethov, Andreas „Stone“ Johansson | 241 | 93 | 334 |
6. | 15 | Norwegen | KEiiNO | Spirit in the Sky M: Tom Hugo, Henrik Tala, Fred Buljo, Rüdiger Schramm; T: Alexander Olsson,Tom Hugo, Fred Buljo, Alexandra Rotan | 40 | 291 | 331 |
7. | 8 | Nordmazedonien | Tamara Todevska Тамара Тодевска | Proud M: Robert Bilbilov, Lazar Cvetkoski, Darko Dimitrov; T: Kosta Petrov, Sanja Popovska | 247 | 58 | 305 |
8. | 20 | Aserbaidschan | Chingiz | Truth M: Borislav Milanov, Trey Campbell, Bo J, Pablo Dinero, Hostess, Çingiz Mustafayev; T: Borislav Milanov, Trey Campbell, Bo J, Hostess | 202 | 100 | 302 |
9. | 25 | Australien | Kate Miller-Heidke | Zero Gravity M: Kate Miller-Heidke, Keir Nuttall, Julian Hamilton; T: Kate Miller-Heidke, Keir Nuttall | 153 | 131 | 284 |
10. | 17 | Island | Hatari | Hatrið mun sigra M/T: Hatari | 46 | 186 | 232 |
11. | 3 | Tschechien | Lake Malawi | Friend of a Friend M/T: Jan Steinsdoerfer, Maciej Mikolaj Trybulec, Albert Černy | 150 | 7 | 157 |
12. | 6 | Dänemark | Leonora | Love Is Forever M/T: Lise Cabble, Melanie Wehbe, Emil Lei | 69 | 51 | 120 |
13. | 11 | Zypern | Tamta Τάμτα | Replay M/T: Alex Papaconstantinou, Teddy Sky, Viktor Svensson, Albin Nedler, Kristoffer Fogelmark | 77 | 32 | 109 |
14. | 1 | Malta | Michela | Chameleon M/T: Joachim Perrson, Paula Winger, Borislav Milanov, Johan Alkanäs | 87 | 20 | 107 |
15. | 10 | Slowenien | Zala Kralj & Gašper Šantl | Sebi M/T: Zala Kralj, Gašper Šantl | 46 | 59 | 105 |
16. | 21 | Frankreich | Bilal Hassani | Roi M/T: Émilie Satt, Jean-Karl Lucas | 67 | 38 | 105 |
17. | 2 | Albanien | Jonida Maliqi | Ktheju Tokës M/T: Eriona Rushiti | 43 | 47 | 90 |
18. | 23 | Serbien | Nevena Božović Невена Божовић | Kruna (Круна) M: Nevena Božović, Darko Dimitrov; T:Nevena Božović | 35 | 54 | 89 |
19. | 7 | San Marino | Serhat | Say Na Na Na M: Serhat Hacıpaşalıoğlu; T: Serhat, Mary Susan Applegate | 12 | 65 | 77 |
20. | 18 | Estland | Victor Crone | Storm M: Stig Rästa, Vallo Kikas, Victor Crone, Sebastian Lestapier; T: Stig Rästa, Victor Crone, Fred Krieger | 28 | 48 | 76 |
21. | 13 | Griechenland | Katerine Duska Κατερίνα Ντούσκα | Better Love M: Katerine Duska, Leon of Athens, David Sneddon, Phil Cook; T: Katerine Duska, David Sneddon | 50 | 24 | 74 |
22. | 26 | Spanien | Miki | La venda M/T: Adrià Salas | 1 | 53 | 54 |
23. | 14 | Israel (Gastgeber) | Kobi Marimi קובי מרימי | Home M/T: Inbar Vaizman, Ohad Shragai | 0 | 35 | 35 |
24. | 19 | Weißrussland | ZENA ЗЕНА | Like It M: Yuliya Kireyeva, Viktor Drobysh; T: Yuliya Kireyeva | 18 | 13 | 31 |
25. | 4 | Deutschland | S!sters | Sister M/T: Laurell Barker, Tom Oehler, Marine Kaltenbacher, Thomas Stengaard | 24 | 0 | 24 |
26. | 16 | Vereinigtes Königreich | Michael Rice | Bigger Than Us M/T: Laurell Barker, Anna-Klara Folin,John Lundvik, Jonas Thander | 8 | 3 | 11 |
Wer gewinnt den ESC – die Schweiz NEU auf Platz 2
Update 18.05.2019:
Wie üblich geht es nach den beiden Halbfinalen bei den Buchmachern nochmal richtig rund. Soeben ist die Schweiz auf Platz 2 vorgespült worden und hat Australien einen Platz nach hinten verdrängt. In Führung liegt aber noch sehr deutlich die Niederlande. Ein weiterer Gewinner der Halbfinals sind die Norweger: KEiiNO konnten sich nach ihrer Talfahrt auf Platz 16 wie deutlich in die Top 10, auf Platz 7 hochsingen. Der Verlierer ist Russland, der bereits aus Platz 9 zurückgefallen ist, und somit wohl keine Chance mehr auf den Sieg hat. So wie ich das einschätze haben die Niederlande, die Schweiz, Australien die größte Chancen auf den Sieg und auch Schweden, Italien und Island könnten für eine Überraschung sorgen. In den letzten 12 Jahren konnte kein Act gewinnen, den die Buchmacher schlechter als Platz 5 hatten. Vielleicht in diesem Jahr mit Hatari?
Update 02.05.2019:
Aktuell sind wir in der „Ruhe vor dem Sturm“-Phase. Die Proben beginnen am Samstag und der Erfahrung nach wird sich dann erst noch einiges ändern. Italien steigt stetig nach oben und hat seit der letzten Auswertung wieder 2 Plätze gut gemacht und liegt auf Platz 3. Frankreich steigt seit dem 25.3. und liegt nun auf Platz 11. Dänemark hingegen fällt ins Bodenlose und ist in 5 Wochen um 8 Plätze gefallen. Die im Moment eher positiver bewerteten Länder in den Top 15 sind Italien, Malta, Frankreich und Aserbaidschan. Die eher fallende Beliebtheit betrifft die Schweiz, Griechenland, Portugal, Armenien und Slowenien. Alle weiteren Länder sind gleichgeblieben, so bleiben die Niederlande der Favorit, vor Russland und Schweden. Auch Zypern, Island und Norwegen sind weiterhin in den Top 10.
Update 15.04.2019:
Wieder sind 2 Wochen vergangen seit ich am 29.03. diesen Artikel online gestellt habe. Jetzt wird es Zeit mal wieder eine Auswertung zu starten, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Der große Verlierer ist sicher Dänemark, ganze 5 Plätze ist Leonora seit der letzten Analyse gefallen. Was sie überhaupt ist der Region um den 15 Platz zu suchen hat, erschließt sich mir nicht so wirklich. Es gibt im 2. Halbfinale 10 Songs die mir sicherlich besser gefallen, daher halte ich eine Qualifikation längst nicht für selbstverständlich. Schweden und Italien batteln sich seit Wochen um den vierten Platz im Ranking, Russland und die Schweiz um den Zweiten. Frankreich steigt stetig weiter in Richtung Top 10, was nicht zuletzt an dem gesanglich viel stärkeren Auftritt bei der London Eurovision Party am vergangenen Wochenende liegen dürfte. Auch der akustische Klangteppich von Slowenien steigt wieder.
29.03.2019: Knapp drei Wochen sind vergangen seit alle Titel für den diesjährigen Eurovision song Contest feststehen. Zeit um mal einen Blick auf die Buchmacher zu werfen. Oddschecker bietet eine Zusammenfassung von 28 Buchmachern bei denen man auf den ESC wetten kann. Es ist in dieser relativ frühen Phase, 5 Wochen vor den Rehearsals noch relativ früh hier eine aussagekräftige Statistik herzuleiten aber es gibt schon mal einen Vorgeschmack was wir im Mai erwarten dürfen. Bekanntlich war im vergangenem Jahr Zypern noch nicht einmal unter den Top 15 zum vergleichbaren Zeitpunkt und ist nach den Proben wie eine Rakete nach oben gerast. Dennoch sind die Buchmacher eine wichtige Quelle und haben in den letzten 12 Jahren lagen sie, wenn auch manchmal erst am Tag des Contest, mit ihrer Quote 9 Mal richtig. Lediglich mit Amaury Vassili (2011), Sanna Nielsen (2014) und Sergej Lazarev (2016) setzten sie auf das falsche Pferd.
Jetzt zum aktuellen Geschehen. Platz 1 blieb den gesamten bisherigen Zeitraum gleich, er geht an Duncan Laurence aus den Niederlanden. Das ist mal eine richtige Hausnummer. Ich kann mich nicht erinnern, dass es für einen Song aus den Niederlanden in so einer frühen Phase so hohe Wettquoten gab. Normalerweise landen hier am Anfang eher die typischen Länder wie Russland und Schweden, die dann auch direkt auf Platz 2 und mittlerweile 4 folgen. Denn hier folgt die zweite Überraschung: die Schweiz ist zurück. Seit dem dritten Platz 1993(!) ist bei den Eidgenossen nichts mehr los. Zwar konnten sie mit Vanilla Ninja (8. Platz) oder Sebalter (13. Platz) Achtungserfolge feiern aber sonst gab es nichts als Halbfinalpleiten oder Plätze im hinteren Feld. Platz 5 sicherte sich diese Woche Hatari aus Island mit ihrem „was auch immer das ist“.
Bei ein Paar Ländern ist bereits ein Auf- oder Abwärtstrend erkennbar (ab +2 oder -2):
Armenien (+4)
Malta (+3)
Island (+3)
Griechenland (+3)
Aserbaidschan (+2)
Dänemark ist neu in die Top 15 eingestiegen
Slowenien ist aus den Top 15 gefallen (-4)
Zypern (-3)
Frankreich (-3)
Norwegen (-2)
Portugal (-2)
Das zweite Halbfinale des ESC 2019
Mit dem Ende des zweiten Halbfinales können wir 2019 schon die Vorrunden abhaken und uns voll auf das Finale und die Aussichten der einzelnen Künstler konzentrieren. Doch zunächst schauen wir mal auf den gestrigen Abend zurück. Als erstes erfuhren wir, was die Meisten eh schon wussten, dass Madonna morgen am Grand Final auftreten wird und zwei Songs aus ihrem neuen Album zum Besten geben wird. Ehrlicherweise muss ich als Kind der 70er zugeben dass ich sehr viel mit ihren alten Hits, dafür aber umsoweniger von ihrer neueren Erschaffungen anfangen kann. Ich finde auch es sollte nicht unbedingt der Intervall Act im Vordergrund stehen, sondern die Wettbewerber. Der Intervall Act gestern Abend war hingegen die Shalva Band, die bereits am israelischen Vorentscheid teilgenommen hatte. Allerdings zogen sie als hohe Favoriten die Reißleine als sie erfuhren dass sie auch am Sabbat auftreten müssen, nämlich für das Juryfinale. Der Auftritt der durchgehend aus Mitgliedern mit Handicaps bestehenden Band war ok aber mir ist das etwas zu aufgesetzt und musikalisch zu schleimig, sorry.
Ein weiterer Intervall Act war ein Mentallist, über den ich lieber mal den Mantel des Schweigens legen möchte. Allerdings gibt es ja immer mal wieder solche Fremdschämmomente. Schließlich gab es noch den zweiten Teil der Eurvision History. Dieser Teil war konstruierter als der erste, vielleicht fehlte aber auch nur der Überraschungseffekt, den man beim ersten Teil noch hatte. Sicherlich ist diese Reihe aber der Höhepunkt in diesem Jahr, neben den äußerst schön umgesetzten Postkarten.
Über die Songs wurde bereits fast alles gesagt. Man konnte sich bei den Tipps weitgehend auf die Buchmacher verlassen, denn neun der 10 Titel, die das Finale erreixhten waren auch bei den Buchmachern vorne. Sehr zu meiner Freude war aber der zehnte Act nicht Armenien, ich hätte mit Sbruk zwar sehr gut leben können, aber der erste Startplatz war dann doch vielleicht nicht der optimalste, sondern Albanien. Ich kann sehr gut verstehen wenn man den Song von Jonida nicht mag, das ging mir am Anfang ähnlich, aber mit der Zeit finde ich den Song richtig gut. Über die Outfits der Albanierin habe ich mich ja auch schön öfter ausgelassen aber vielleicht verstehe ich nicht so viel von Mode.
Auf den Song von Dänemark, und jetzt mache ich mich sicher sehr unbeliebt, hätte ich gut und gerne verzichten können. Obwohl man bei Luca dann doch merkte, dass das rumgetanze doch sehr auf die Lunge ging und er hinten raus nahezu gestorben ist, machte es seine unbeschwete, sympatische Art wieder wett. So konnte sich die Schweiz seit 2007 endlich mal wieder, zum erst dritten Mal, qualifizieren. Leider bekam unser zweiter südlicher Nachbar Österreich nach den Hochs der vergangenen Jahre nun einen kleinen Dämpfer und konnten sich nicht fürs Finale qualifizieren. Die Qualifikation von Nordmazedonien hatte mich auch sehr gefreut, denn auch dieses Lied hatte ich mir im Laufe der letzten Monate schön hören können. Das einzige was mich etwas störte, war das grüne Kleid. Wer bitte hat den das ausgesucht? Zudem trug es enorm auf und dann noch die Interpretin auf 6 Displays hinter hier lebensgroß darzustellen, war etwas sehr speziell auch wenn man die Aussage des Song Proud mit einbezieht. Übrigens ist das erst die zweite Finalteilnahme für Nordmazedonien seit 2008. Nur Kaliopi konnte sich mit dem großartigen Crno i belo 2012 qualifizieren.
Über die sehr professionellen Auftritte von Russland, Aserbaidschan, Schweden und die Niederlande kann man nichts negatives sagen. KEiiNO aus Norwegen wirkte auch deutlich besser als ich sie vorher gesehen hatten, allerdings hätte ich mir hier mehr Mut beim Bühnenbild gewünscht. Viel Mut, wohl eher Übermut gab es hingegen bei Malta, die uns mit Farben quasi überflutete. Kann man machen aber als Strafe muß man dann zittern bis zum letzten Platz bis man die Fahrkarte zum Finale bekommt.
Platz | Startnr. | Land | Interpret | Lied | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jury | Zuschauer | Gesamt | |||||
1 | Armenien | Srbuk Սրբուկ | Walking Out | ||||
2 | Irland | Sarah McTernan | 22 | ||||
3 | Moldau | Anna Odobescu | Stay | ||||
4 | Schweiz | Luca Hänni | She Got Me | ||||
5 | Lettland | Carousel | That Night | ||||
6 | Rumänien | Ester Peony | On a Sunday | ||||
7 | Dänemark | Leonora | Love Is Forever | ||||
8 | Schweden | John Lundvik | Too Late for Love | ||||
9 | Österreich | PÆNDA | Limits | ||||
10 | Kroatien | Roko | The Dream | ||||
11 | Malta | Michela | Chameleon | ||||
12 | Litauen | Jurij Veklenko | Run with the Lions | ||||
13 | Russland | Sergei Lasarew Сергей Лазарев | Scream | ||||
14 | Albanien | Jonida Maliqi | Ktheju Tokës | ||||
15 | Norwegen | KEiiNO | Spirit in the Sky | ||||
16 | Niederlande | Duncan Laurence | Arcade | ||||
17 | Nordmazedonien | Tamara Todevska Тамара Тодевска | Proud | ||||
18 | Aserbaidschan | Chingiz | Truth |
Das erste Halbfinale des ESC 2019
Was hatten wir beim Anschauen des ersten Halbfinals gestern Abend in Tel Aviv viel Spaß. Wir hatten eigentlich alles was wir beim ESC so lieben. Überraschende Performances (zumindest wenn man vorher noch nicht so viel gesehen hatte), tolle Intervall Acts, unterirdische Gesangsqualitäten und vieles mehr. Das highlight für mich war die zusammengeschnittene ESC Historie. Das wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Auch das Outfit, in dem Netta quasi die halbe Show über zu sehen war war grandios. Wer hätte wohl sonst den Mut so etwas anzuziehen? Ein weiteres Highlight waren sicherlich die durchaus gelungenen Postkarten, bei denen die Interpreten zum tanzen animiert wurden.
Bei dem vermeintlich leichteren Semifinale sollte man doch gut tippen können wer am Ende die Fahrkarte ins Finale lösen wird – oder etwa nicht? Ich hatte extra vorab davon abgesehen eine Prognose abzugeben, denn da ich nur die kleinen Ausschnitte der Proben im Voraus sehen konnte, war ich mir nicht sicher, ob das auch die finale Performance ordentlich abbilden könnte. Un wie sich zeigte war einiges anders als noch bei den Proben. Während jetzt tatsächlich sehr viele Closeups gezeigt wurden, waren in den Rehearsals meist Rangeshots zu sehen. Das hatte das Bild sehr verfälscht. Bei den Proben hörte sich auch nahezu alles gesanglich top an, was sich aber live nicht unbedingt bestätigen konnte.
Zuerst einmal die, die alles richtig gemacht hatten und dazu gehörte Slowenien, Tschechien, Serbien, Australien und Island. Australien war outstanding und ich rechnete nicht damit, dass Kate auf der Stange so weit hin und her schwingt und dabei richtig abliefert. Der Song war hier absolut zweitrangig und ich bin mir sicher, dass die Mehrheit der Televoter nur für die Performance angerufen haben. Aber das ist völlig legitim. Serbien glänzte weitgehend durch den Gesang, das Bühnenbild war eher überschaubar, und das Kleid im besten Falle altbacken. Tschechien punkteten durch Sympathie und Slowenien durch solch intensives Anschmachten dass man sich nur noch dachte sie sollen sich endlich ein Zimmer nehmen. Island punkteten durch ihren extravaganten SM-Auftritt, der trotz 50 Shades of Grey durchaus noch Eindruck zu machen scheint. Bei mir jedenfalls nicht.
Die ausbaufähigeren Performances starten mit Zypern. Der Song ist stark aber dieses halbnuttige Cher-Gedächtnisoutfit sponsored by Swarowski finde ich eher Semioptimal und hätte man sich durchaus anders überlegen können. Zena sollte für Weißrussland vielleicht nach dem Contest noch ein Paar Gesangsstunden nehmen. Ansonsten sahen die 16-jährigen in meiner Jugend nicht so aus. Sie hatte aber Spaß bei der Performance und konnte das sehr gut den Zuschauern übermitteln, deshalb kam der Song auch zum großen Entsetzen der Bubble weiter. Der visuelle Overload durch Griechenland wurde schnell zu einem was machen die da eigentlich und ich konnte mir selbst keine richtige Antwort darauf geben. Gesanglich war das hart an der Grenze, allerdings lag das glaube ich an der Tonabmischung, bei der die Sängerin deutlich zu laut wirkte.
Insikutabel hingegen waren die Leistungen von Serhat und Victor. Auch wenn ich mich sehr für San Marino gefreut habe, hätten es sowohl Joci als auch Conan oder Tulia viel mehr verdient weiterzukommen. Ich frage mich allen Ernstes wer da Möhrchen auf den Öhrchen hatte und für die beiden angerufen hat. Es könnte natürlich um unwahrscheinlichsten Falle so gewesen sein, dass sie am Juryfiale den Gesang besser im Griff hatten und so ein Paar Punkte von ebendiesen bekamen. In den letzten 10 Jahren kamen 8 von letzten Startplatz des ersten Halbfinales ins finale, das hat sicher Serhat auch sehr geholfen. Das sollte aber im Finale deutlich besser werden sonst schaffen sie es noch hinter Deutschland auf die letzten Plätze. Im Moment sehen die Buchmacher die Sisters ganz hinten.
Leider hatten es weder der Song von Georgien geschafft ins Finale einzuziehen noch Belgien. Der Song von Eliot hatte sicher das Potential aber wahrscheinlich den falschen Sänger aber auf jeden Fall das falsche Bühnenbild. Wie Peter Urban so schön sagte hat ihm seine Mama wohl eine Jacke ein paar Nummern zu groß gekauft.
Platz | Startnr. | Land | Interpret | Lied | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jury | Televoting | Gesamt | |||||
1 | Zypern | Tamta Τάμτα | Replay | ||||
2 | Montenegro | D mol | Heaven | ||||
3 | Finnland | Darude feat. Sebastian Rejman | Look Away | ||||
4 | Polen | Tulia | Fire of Love (Pali się) | ||||
5 | Slowenien | Zala Kralj & Gašper Šantl | Sebi | ||||
6 | Tschechien | Lake Malawi | Friend of a Friend | ||||
7 | Ungarn | Joci Pápai | Az én apám | ||||
8 | Weißrussland | ZENA Зена | Like It | ||||
9 | Serbien | Nevena Božović Невена Божовић | Kruna (Круна) | ||||
10 | Belgien | Eliot | Wake Up | ||||
11 | Georgien | Oto Nemsadze ოთო ნემსაძე | Keep On Going | ||||
12 | Australien | Kate Miller-Heidke | Zero Gravity | ||||
13 | Island | Hatari | Hatrið mun sigra | ||||
14 | Estland | Victor Crone | Storm | ||||
15 | Portugal | Conan Osíris | Telemóveis | ||||
16 | Griechenland | Katerine Duska Κατερίνα Ντούσκα | Better Love | ||||
17 | San Marino | Serhat | Say Na Na Na |
Die Gewinner und Verlierer nach den Proben
Letzte Woche am 06.05 begannen die Proben für den Contest und heute sind sie mit dem zweiten Rehearsal der Big 5 und Israel beendet wurden. Zeit sich mal die Wettquoten anzuschauen. Wie in jedem Jahr ist Chimichanga angesagt, was das Auf und Ab der aktuellen der aktuellen Buchmachertipps betrifft. Ich persönlich habe in diesem Jahr nicht so richtig ein Favorit wie in den letzten Jahren, mit dem ich auch mitfiebern kann. Ich finde kein Song so richtig heraustehend und die Entwicklung dass man eine starke Message oder eine möglichst tragische Geschichte versingt um Aufmerksamkeit zu erhaschen finde ich fragwürdig. Aber vielleicht ist das seit Jamala s 1944 einfach so. Nun gut zurück zu den Hots und Flops.
Wie in jedem Jahr liegt mein Fokus hauptsächlich auf den Top 15 bzw. den Songs die im Laufe der 2,5 Monate bis zu dem Contest mindestens einmal in den Top 15 auftauchten. Das sind aktuell 20 Titel und Deutschland läuft außer Konkurrenz und wird auf jedem Fall auch mit aufgenommen. Schauen wir deshalb zuerst mal auf die beiden für Deutschland startenden Sisters. Generell begannen sie mit Platz 29 und konnten sich zumindest in den ersten vier Wochen der Bewertung noch bis Platz 21 verbessern. Die Zahlen danach liefere ich nach aber bereits vor ihren Proben waren sie bereits wieder auf Platz 31 zurückgefallen und daran hat sich nach den Proben auch nicht wirklich etwas verändert. Sie stehen auf Platz 29. Michael Schulte im vergangenen Jahr lag nach den Rehersals am 06.05. auf Platz 18 und stieg am 10.05., nach den beiden Halbfinals, auf Platz 9 und am Abend des Contest auf Platz 3 auf. Damit ist wahrscheinlich in diesem Jahr nicht zu rechnen.
Es gibt aber in diesem Jahr sowohl einen Gewinner, eigentlich zwei, als auch einen Verlierer mit einer Steigerung, bzw Rückfall, der so nicht zu erwarten war. Die meisten Plätze wurden von Aserbaidschan gutgemacht. Chingiz konnte von Platz 13 auf Platz 4 steigen. Das liegt natürlich auch daran, dass er meines Wissens den Song vorher noch nie live auf einer Bühne gespielt hatte und somit keiner genau wusste, was bei dem Überraschungspaket zu erwarten ist. Ich würde mal sagen dass er alles richtig gemacht hat. Der zweite Gewinner ist die Grande Nation. Bilal konnte sich durch eine deutlich bessere stimmliche Performance als noch im Vorentscheid und einer sehr gut überarbeiteten Bühnenshow von Platz 11 auf Platz 3 (Stand heute) und damit um 8 Platze verbessern. Starke Leistung. Außerdem können Australien (+5), Malta (+2) und Schweden (+3) als Gewinner der Proben gelten.
Die Buchmacher sind ja so eine Sache die die Community spaltet wie kaum ein anderes Thema, allerdings gab es seit 2006 nur drei Gewinner, die nicht von ihnen als Gewinner prognostiziert wurden: 2010 Ell & Nikki (Platz 5), 2016 Jamala (Platz 3) und 2014 Conchita (Platz 2). In diesem Jahr würde das Stand heute bedeuten, dass die Niederlande mit hocher Wahrscheinlichkeit gewinnen und nur noch Schweden, Frankreich, Russland und Aserbaidschan eine Chance auf den Titel hätten. Aber Ausnahmen gibt es immer und wir haben ja noch eine Woche in der sich die Wettquoten sicher noch verändern werden. Schweden, Frankreich und Italien erleben gerade ein Hoch mit den Wetten und für sie könnte es die nächsten Tage noch höher gehen. Duncan aus den Niederlanden hällt zwar nach wie vor am ersten Platz fest, aber der Abstand zum zweitplatzierten Schweden schmilzt merklich.
Verlierer gibt es natürlich auch und da ist allen Voran Portugal zu nennen. Seit Freitag ist Conan um sage und schreibe 15 Plätze gefallen und liegt nun auf Platz 27. Hier wird es wohl mit der erwarteten Finalqualifikation äußerst eng werden. So genau weiß ich ehrlich gesagt nicht woran das liegen könnte. An dem Song hat sich nichts geändert und das Bühnenbild ist deutlich besser als beim Vorentscheid. Der Auftritt an sich ist auch gleich geblieben. Ich frage mich, das die, die Wetten abschließen vorher in dem Song sahen und hinterher nicht mehr. Verlierer sind außerdem Norwegen (-6), Island (-4) und Zypern (-5). Auch für die Schweiz ging es 4 Plätze nach unten. Luca liegt nur noch auf Platz 8. Ich habe ja immer gesagt, dass Norwegen unbedingt ihren Auftritt überdenken sollen. Hatari wirkten zwischen all den bunten Auftritten längst nicht mehr so extravagant wie noch am Vorentscheid und Tamtas Autritt hätte ich mir etwas souveräner vorgestellt und nicht so, ich weiß gerade kein anderes Wort, bordsteinschwalbenmäßig.
The Good, the Bad and the Ugly – die ersten Proben der Big 5 und Israel 2019
Der Probenblock der Big Five begann gestern mit dem Auftritt von Israel. Kobi ist ja soweit man es vorher schon gesehen hat, gesanglich in Topform. Er benutzt auch als einer der weniges Acts bisher auch den Laufsteg bis vor die Zuschauer. Das Bühnenbild mit den 5 Background Sängerinnen und Sängern ist sehr schlicht gehalten und unterstreicht die Powerballade Home sehr gut.
Bilal hat den Vogel abgeschossen. Er hat wohl die letzten Wochen sehr hart an dem zurecht ausbaufähigem Gesang und der Bühnenperformance gearbeitet und kommt wie Phönix aus der Asche mit deutlich verbessertem Gesang und hüftlangen blonden Haaren auf die Bühne. Ansonsten ist bringt er zwei Tänzerinnen mit, die wahrscheinlich entsprechend dem Song die innere Zerrissenheit zwischen dem, was der Protagonist sein will, bzw. sein soll darstellen. Deutlich besser als die eher egozentrischere Version des Auftritts beim Vorentscheid.
Blöd, wenn man einen Partysong machen will aber beim partymachen keinen Atem mehr für den Gesang aufbringt. Was bei nationalen Vorentscheiden oder Live-Konzerten charmant ist, wirkt beim Eurovision eher unprofessionell. Man kann jetzt ja nur von dem kleinen Ausschnitt her erkennen was auf der Bühne los ist und muss erst einmal die komplette Performance abwarten. Aber besonders als Mikki von der Mitte der Bühne links auf den die Bühne umrundenden Laufsteg rennt, bekommt er mächtig Probleme.
Bei Mahmood sieht man deutlich dass er die Probe nicht besonders ernst zu nehmen scheint. Mit einer ausgedrückten Langeweile spult er sein Programm ab und bringt noch 3 Tänzer mit. Das war eine eher klassische Stell und Kostümprobe, bei der man nicht wirklich auf die finale Aufführung schließen kann. Ich denke das wird noch deutlich besser.
Es fällt mir sehr schwer eine Bewertung für Michael abzugeben. Das Bühnenbild ist ganz nice mit 5 in weiß gekleideten Tänzerinnen und Tänzern und gesanglich gibt es da auch nichts auszusetzen, die schwarze Lederjacke ist auch irgendwie OK aber das Gesamtpaket mit dem Song finde ich total überflüssig und uninspirierend.
Ich muß ja schon sagen, dass mir das Deutschland-Bashing von meinen lieben deutschen Eurovision-Fans ziemlich auf den Zeiger geht. Ja ich hätte mir auch einen anderen Song gewünscht und ja der NDR macht was er will und will der Bubble einfach nicht zuhören. Aber damit müssen wir leben, sollten es endlich überwinden und die beiden Sisters so gut wie möglich unterstützen. Sogar das Ausland lacht bereits über die Deutschen die immer über ihre eigenen Songs schimpfen! Reißt euch mal zusammen! Gesanglich sind die Beiden weiterhin top aber die Idee hinter dem Bühnenbild sollte mal hinterfragt werden. Letztes Jahr die Hälfte des Auftritts Bilder von Vätern, dieses Jahr alles voll mit Bildern von Schwestern. Was kommt nächstes Jahr? Bilder von Müttern, Omas oder Opas oder doch Brüdern? Nichts ist so langweilig wie die Wiederholung. Das mit der Drehbühne war doch irgendwie neu, das hätte man doch hier auch gut übernehmen können.
Die Kamerabilder des israelischen Fernsehens zeigen hauptsächlich Range-Shots, bei denen die Bühne nahezu komplett eingefangen wird. Darüber wurde in den Foren sehr viel diskutiert aber ich denke dass das nur die Bilder sind, die für die Öffentlichkeit vorab bestimmt sind. In den vergangenen Jahren kannte man im Voraus schon die Kameraeinstellungen und konnte in den Semis oder in dem Grand Final kaum noch eine überraschende Einstellung sehen. Ich hoffe das das in diesem Jahr die Intention ist, den Fans nicht schon vorab die genaue Bühnenperformance abzubilden. Sollte das aber in den Live Shows genauso werden, dann haben wir den Mei Feingold Gedächtnisshot, deren Performance durch die vielen Totalen völlig entstellt wurde und sie so als Mitfavoritin im Halbfinale scheiterte. Vielleicht ist ja der gleiche Mensch, der 2014 für den israelischen Auftritt verantwortlich war, auch für die aktuelle Situation verantwortlich?
The Good, the Bad and the Ugly – die ersten Proben des 2. Semis 2019
Proben am Montag, den 07.05.2019
Bei Srbuk fällt vor allem die starke Stimme auf. Die Bühne allerdings versucht sie alleine zu rocken. Für mich ist das bei so einem kraftvollen Lied eher zu wenig. Leider hat man bei Aremien so ein bischen das Gefühlt dass sie für das Musikvideo alles geben und dann beim Contest ein bischen sparen müssen. Die Performance von Artsvik hätte unbedingt aus dem Musikvideo übernommen werden müssen und auch hier hätte man gut daran getan, sich davon inspirieren zu lassen. Auch hie ist das diesjährige Favorit der Schaftstiefel. Ich glaube sie ist einfach zu früh dran in diesem Halbfinale um bis zum Ende in Erinnerung zu bleiben.
Auch für Sarah ist die früher Startnummer ein Problem. Der Song ist einfach nicht stark genug um in diesem Feld bestehen zu können. Gesanglich ist das auch noch nicht das Gelbe vom Ei. Die Retroperformance, inspiriert von Roy Lichtenstein, die einen direkt in die 60er katapultieren soll wirkt etwas mächtig für die übersichtliche Bühnenperformance. Das wirkt alles nicht so stimmig auf der großen Bühne, wie es wohl geplant war. Mal schauen wie das durch die Kamerafahrten entzerrt wird.
Moldawien, ihr wollt uns wohl verarschen? Der Song ist unterste Kanone und ich habe schon bei meiner Bewertung für ihn geschrieben, dass er gut vor zehn Jahren auf die Bühne gepasst hätte. Dass sie jetzt aber auch noch die Performance der Ukraine 2011 quasi 1:1 übernehmen, setzt dem ganzen doch die Krone auf, oder? Sogar die gleiche Sandkünstlerin die Mika 2011 mitbrachte, Kseniya Symonova, ist wieder mit von der Partie. Vermutlich hatte Moldawien nach den zwei guten Platzierungen die Hosen voll und wollen den Contest auf keinen Fall ausrichten. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Luca hat sich tänzerisch deutlich zurückgenommen und das muss er auch machen um den Song einigermaßen gut auf die Bühne zu bringen. Wie oft haben wir es schon erlebt, dass die Vocals durch zu heftige Tanzbewegungen einfach zu schlecht wurden. Hier muß er unbedingt, im wahrsten Sinne des Wortes, die Füße still halten. Er kann tanzen, er will tanzen aber er sollte es lieber seinen Backgroundtänzern überlassen, dann bin ich zuversichtlich dass es mit dem Finaleinzug klappt. Das Disaster um DJ Bobo wollen die Eidgenossen bestimmt kein zweites Mal erleben. Dieser war 2007 sogar noch höher von den Buchmachern eingeschätzt worden und konnte durch seinen unterirdischen Gesang mit Platz 20 im Halbfinale das Finale nicht erreichen. Obacht!
Ich bin immer noch entsetzt dass die lettische Jury diesen drögen Song Markus Riva vorgezogen hat, aber wir werden wohl damit leben müssen. Carousel haben an ihrem Auftritt im Vergleich zur Supernova auch nicht wirklich etwas geändert und der Song plätschert immer noch so langweilig vor sich hin wie eh und je. ach wie war das noch so schön als Lettland innovative Songs zum Contest geschickt hatten.
Was ich von dem Bühnenbild von Ester halten soll weiß ich nicht so recht. „Ich verbrenne mich an einem Sonntag an heißen Tänzern?“ Oder versucht sie mit dem Meterhohen Flammen auf der LED-Wand mehr Wirkung zu erzielen als es der eher durchschnittliche bis nervige Song zu leisten mag? Der Gesang ist auf jeden Fall top. Ob das fürs Finale reichen wird muß man aber erst noch sehen.
Leonora hat seit dem Dansk Melodi Grand Prix an ihrem Auftritt nicht wirklich was verändert. Die große LED-Wan bietet im Stil von Loin d’ici schöne bunte Bildchen, die den süßen Song unterstützen. Da hier beim ESC alles etwas größer ist als beim Vorentscheid wurde die Anzahl der Mitsitzer verdoppelt.
Auch John hat am Erfolgsrezept vom Melodifestivalen festgehalten. Er singt zusammen mit seinen Diven, die im Gegensatz zum Vorentscheid nicht mehr komplett in Schwarz gekleidet sind. Manchmal sind leichte Veränderungen die wirksamsten. Aber so richtig zu berichten gibt es darüber nichts. Der Gesang war top und ist auch hier top.
Bei PÆNDA gibt es eigentlich auch nichts zu berichten. Die kraftvolle Stimme, die bei diesem kraftvollen Song meine größte Sorge war, ist fast so wie aus dem Studio – erstaunlich! Das täuscht natürlich nicht darüber weg, dass der Song sehr schwere Kost ist. Falls noch ein Platz frei ist, darf sie gerne ins Finale einziehen. Es würde mich für unsere Nachbarn freuen.
Proben am Dienstag, den 08.05.2019
Das (B)engelchen bringt zwei Putten mit oder wie soll man das interpretieren? Wie aus einem Pierre et Gilles Bild entsprungenes Bühnenbild präsentiert sich Roko und zielt damit natürlich voll auf die schwule Zielgruppe ab. Dass das nicht immer hilft konnte man gut, ich wiederhole mich, bei Ryan Dolan beobachten. Auch wenn ich den Song von Beginn an hasste, konnte ich mir ihn mittlerweile zumindest etwas schön hören. Ich finde ja Engelsflügel sehen immer unrealistisch aus und wenn dann auch noch damit getanzt wird, wirken sie nur als Fremdkörper.
Das Bühnenbild von Michaela gefällt mir so gar nicht. Es wirkt etwas als ob sich jemand am Word Clipart Baukasten bedient hätte. Auch die Klamotten, die die Sängerin und ihre Michael Jackson-Thriller-Gedächtnis-Tänzer tragen lassen das ganze zu pastellig wirken. Man hat nicht das Gefühlt dass jemand daran gearbeitet hat, der sich mit Design auskennt. Das wirkt furchtbar billig. Ich bin auf die zweite Probe gespannt, bei der man mehr zu sehen bekommt. vielleicht ist es nur ein ungünstiger Ausschnitt aus der Probe.
Der Auftritt von Jurij wirkt sehr blutleer und ganz und gar nicht als ob er mit den Löwen rennen will. Hier sollte sich wirklich noch etwas verändern. So kann er den Einzug ins Finale sicher vergessen.
8x feuchter Sergej in weißen Klamotten unter der Dusche? Ich könnte mir Schlimmeres vorstellen. Der Song ist kraftvoll und er könnte nackt auf der Bühne stehen und würde sich qualifizieren. Verdammt, ungünstig ausgedrückt 😉 Das Bühnenbild ist weit weg von der Effekthascherei bei seinem Auftritt vor 3 Jahren aber ich finde den Song deutlich schwächer. Mal schauen was am Ende so hängenbleibt, vermutlich nichts. Gesanglich hat er sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und ich hätte ihm im Voraus nicht zugetraut so eine Powerballade in wirklich guter Qualität auf der Bühne rüberzubringen – Respekt.
Hach Jonida, ich liebe diesen Song einfach. Dummerweise mochte ich ihn im Dezember nicht wirklich und wenn viele Zuschauer das kommende Woche auch so sehen, dann wird es eng mit dem Finale. Die albanische mode Influencerin zeigt wieder einmal ihren Hang zu außergewöhnlichen Outfits. dieses gefällt mir aber deutlich besser als noch im Vorentscheid. Ich hätte mir aber mehr Bühnenbild gewünscht. Ihr Video war doch ganz gut, warum hat man sich hier nicht davon inspirieren lassen?
Was hat den Duncan da nur geritten, sich an einen Flügel zu setzen? Nein, nein nein! Total unpassend! Er muß unbedingt frei stehen und singen in der art wie es Sanna Nielsen mit Undo getan hat. Stehen, Spot auf Ihn der Heller und Dunkler wird und fertig. So kann er doch seine Stärken überhaupt nicht ausspielen. Das macht mich fast schon fassungslos. Ich hoffe sehr dass da noch was passiert sonst kann er mit dem Auftritt nicht mein Favorit bleiben.
Bei KEiino dachte ich nach dem Musikvideo wirklich dass es was wird, aber der Bühnenauftritt ist wieder Manhatten Transfer. Sie singen von Northern Lights aber bei dem Ausschnitt sieht man nichts grün gefärbtes. Es ist einfach völlig unstimmig. Auch muß der Gesang von Fred deutlich stärker hervorgehoben werden, damit der Joik auch ordentlich wirkt. Auch hier hoffe ich dass es noch ein bischen verändert wird.
Chingiz liegt ja schon lange auf Platz zwei in meiner diesjährigen Favoritenliste. Der auftritt mit den beiden Roboterarmen ist interessant aber was er damit ausdrücken will ist mir etwas schleierhaft. Gesanglich hört man hier im moment nur den Falsett Teil den er für meinen Geschmack etwas zu hoch singt. Aber gut, hier bin ich sehr auf die zweite Probe gespannt. Er ist auf jeden Fall das absolute Eye-Candy und ich bin froh dass er keine ablenkenden Tänzer an seiner Seite hat 😉 Ein würdiger Abschluss für das zweite Semi und an einer Finalqualifikation brauchen wir gar nicht zu zweifeln.
The Good, the Bad and the Ugly – die ersten Proben des 1. Semis 2019
In den vergangenen Tagen wurde in Tel Aviv eifrig geprobt. Auch wenn es nur kleine Teaser der Auftritte gibt und sie durchaus auch noch geändert werden können, wird es Zeit sie einmal vorab zu betrachten. Was fällt einem beim Anschauen direkt ins Auge? Wie gut oder schlecht können die Interpreten Live nun tatsächlich singen? Wurde im Vergleich zum Vorentscheid noch einmal ordentlich in die Trickkiste gegriffen? Wurden Auftritte aus den vergangenen Jahren kopiert? Hatten verschiedenen Interpreten die gleiche Idee bei der Bühnenshow? Wer wird sich fürs Finale qualifizieren? Zumindest die letzte Frage kann ich sofort beantworte: ich weiß es leider nicht und habe auch das Gefühlt dass die Protagonisten des diesjährigen Contest noch enger zusammengerückt sind.
Proben am Samstag, den 04.05.2019
Der erste Tag der Proben stand ganz im Zeichen der ersten Hälfte des ersten Semis. Als erstes fiel hier natürlich auf, dass Tschechien und Montenegro die Startplätze getauscht hatten, so starteten Lake Malawi als zweite und D-Mol als Sechste in die Probe. Begonnen wurde allerdings mit Tamta aus Zypern und und hier ging gleich das volle Programm los: 4 Tänzer, denen wohl der Hut von Luca Hänni aus dessen Musikvideo so gut gefallen hat, dass sie alle den unbedingt tragen wollten, Trickkleid mit üppig behängten Glastropfen, hautenges Lack und Highheels runden die Performance vor 6 LED-Stelen ab. Der Gesang ist natürlich bei der ersten Probe nicht das Wichtigste, gibt aber einen ganz guten Vorab Eindruck ob der gesanglichen Leistungen. Bei Tamta hat das ganz gut geklappt, nur beim Ausziehen des Trickkleides könnten die Tänzer noch etwas üben. Aber das wird bestimmt noch bis Dienstag öfter geübt und klappt dann sicher reibungslos.
Der Auftritt von Lake Malawi hingegen hat mich jetzt nicht unbedingt überzeugt. Die Jungs scheinen zwar durchaus Spaß zu haben aber ich bin mir nicht sicher ob das am Dienstag reichen wird. Hier sollten sie noch eine Schippe drauflegen um den Vorschusslorbeeren gerecht zu werden. Obwohl mir der Song durchaus gefällt ist noch Luft nach oben. Das bunte Bühnenbild, ähnlich wie in ihrem Instagram-esquen Video bringt jedenfalls Lust auf Mehr!
Schade Finnland. Den Auftritt vom UMK 2019 haben sie weitgehend beibehalten, bis auf ein wesentliches Element: die Projektionsbox wurde gestrichen! Die Tänzerin im gleichen Fummel wie im Vorentscheid steht nun hinter Sebastian und Darude steht auf der linken Seite hinter seinem DJ-Pult. Das überzeugt mich nicht und das hätte man durchaus anders lösen können. Eine reine Projektion der Tänzerin schwimmend über die gesamte Bühnen LED-Wand wäre bestimmt ein Hingucker gewesen. Mal schauen wie das in der zweiten Probe aussieht.
Ich muss zugeben, dass ich den Song von Tulia zu Beginn richtigehend hasste. Mittlerweile habe ich ihn mir tatsächlich schönhören können und will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen aber ich finde ihn durchaus hörbar. Die 4 Sängerinnen stehen in den typischen tradizionellen Kleidern, die wir auch aus ihrem Musikvideo kennen, aus der Bühne. Zu Beginn sind die verschleiert, später dann allerdings nicht mehr und ganz im Gegensatz zu ihrem Outfit sind große Projektionen ihrer Gesichter mit wehenden Haaren auf der LED-Wand. Nett, wirkt aber etwas so als ob sie sich nicht entscheiden können wo sie hinwollen.
Die Slowenen Zala Kralj & Gašper Šantl änderten an ihrem Auftritt so rein gar nichts. Alles bleibt wie im Vorentscheid. Unbefriedigend für die, die den Auftritt schon damals langweilig empfanden. Nach dem aufregenderen Auftritt von Polen ist aber der ruhige Auftritt vielleicht genau das Richtige.
Puh D-Mol was ist das denn? Unkoordiniertes in der Crowd-stehendes planloses Herumgewippe. Sind wir hier beim Kindergeburtstag oder beim größten Musikevent der Welt? Die Montenegriener glauben wohl an Ersteres. Bei den Buchmachern auf dem letzten Platz, in der allgemeinen Wahrnehmung der Bubble auf dem letzten Platz und auch mein letzter Platz, was soll man dazu noch schreiben? Vielleicht hätten sie ihren komischen Vorentscheidsauftritt beibehalten sollen, aber das hätte wahrscheinlich auch nicht geholfen.
Zu Joci braucht man fast nichts zu schreiben, er hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz und verzichtet komplett auf Tänzer oder Schnickschnack auf der bühne und singt vor der LED-Wand auf der dezent Projektionen zu sehen sind, die allerdings kaum von ihm selbst ablenken. Dieses Selbstvertrauen muss man erstmal haben. allerdings stand er ja schon vor zwei Jahren auf der großen Bühne. Mit Platz 8 im Gepäck kann er hier ganz unbeschwert auftreten, er muss sich nichts mehr beweisen.
Die 16-jährige ZENA kann mich so gar nicht überzeugen. Hohe weiße Schaftstifel wirken auf mich irgendwie billig und das Bühnenbild erschlägt die junge Künstlerin förmlich. Manchmal ist eben weniger Mehr. Sie bringt zwei Tänzer mit auf die Bühne die mit, in der Probe, dilletantischen Capoeira Moves auch keine Offenbarung sind. Puh, Overload incoming.
Ihr ganzes gesangliches Können bekamen wir zum Abschluss des ersten Probentages von Nevena geboten. Der Auftritt hingegen wirkt noch etwas leblos. Hier hätte man vielleicht auch etwas mehr bieten können. Sie ist zwar gesanglich Diva aber auftrittstechnisch eher Mitzi Del Bra in langweilig.
Proben am Sonntag den 05.05.2019
Ich persönlich bin ja ein Fan des Songs und hoffe sehr dass Eliot sich fürs Finale qualifiziert. Aber ich befürchte es wird eng. Das Bühnenbild mit den zwei überdimensionalen Trommeln wurde wohl von Ryan Dolan aus 2013 recycelt und das nahm damals bekannterweise trotz halbnackten Tänzern kein gutes Ende. Für mich für diesen Song völlig unpassend. Das lässt mich etwas ratlos zurück. Hier sollte man noch einmal deutlich nachjustieren.
Dieses Jahr finde ich ja Länder gut, die mir noch nie gefallen haben. So auch Georgien. Außer vielleicht Waterfall 2013 oder vielleicht Warrior von 2015 konnte ich noch mit keinem Song aus Georgien irgend etwas anfangen. Dieses Jahr ist Oto für mich ohne zu übertreiben die größte Überraschung des Jahrgangs. Auch wenn der Song für die Meisten äußerst sperrig wirkt würde ich ihn im Finale klar in die Top 10 setzen. Allerdings wird das wohl nur Wunschdenken sein. Wie es scheint holte er sich direkt die Hälfte von Iriao auf die Bühne. Das, zusammen mit der LED-Wand, bleibt sicher im Gedächtnis und gesanglich kann ihm in diesem Halbfinale niemand was vormachen.
Es geht Schlag auf Schlag und auch Australien gibt ordentlich was auf die Augen. Glücklicherweise verzichten sie auf den „Berg“ aus dem Vorentscheid, dafür schwingt Grinsekatze Kate zusammen mit ihren Backgroundtänzerinnen auf 3 Meter hohen Metallstangen vor der LED-Wand hin und her. Das ist der absolute visuelle Overload. Hammer! Sie hätte allerdings auf die Krone verzichten können. Ich habe mit dem Song so meine Probleme. Jedesmal wenn ich ihn höre, denke ich die erste Minute das der doch ganz gut ist, die zweite Minute geht es dann langsam wieder ins Nervige und in der dritten Minute will ich nur noch dass der Song endlich fertig ist. Falls mich das visuelle davon ablenkt, könnte ich tatsächlich an eine Qualifikation glauben.
Ja, ich weiß, mit meiner Meinung zu Hatari mache ich mir in der Bubble keine Freunde. Immerhin kann ich mir den Song auf Spotify mittlerweile anhören ohne auf weiter zu klicken. Aber jetzt mal ehrlich: er bietet doch bis auf den Auftritt so rein gar nichts, und das reicht mir einfach nicht. Auch wenn ich lese dass sie ja eine Aussage haben die man beachten soll. Nein, ich will Musik hören, wenn ich Aussage will, dann gehe ich auf ne Demo. Aber ich muß zugeben dass mich Olli von aufrechtgehn.de überrascht hat, den Titel als Platz 1 in seinem Ranking zu haben. Das letzte Mal dass wir in unserer Meinung so weit auseinander gedriftet sind, war bei Lordi und da hatte ich den kürzeren gezogen. Ich würde wahrlich in Schockstarre verfallen sollten Hatari in diesem Jahr gewinnen.
Storm? Weiter! Jetzt mal ehrlich: nach Hatari achtet doch keiner mehr auf Victor, oder? Der Auftritt ist eher spielen mit der Kamera ohne Schnickschnack und Sturm auf dem LED-Screen. Wie originell. Er hat aber auch nach Hatari und vor Conan den denkbar ungünstigsten Startplatz bekommen.
Conan zeigt wieder was für eine Rampensäue er und sein Tänzer João Reis Moreira doch sind. Ein Hammer von einer Bühnenshow. Grüner Satin? Wer kann das denn sonst tragen? Niemand! Aber bei den beiden kann man einfach nicht wegschauen. Der Hintergrund komplett in Projektionen von roten Rosen versunken, die Farben ganz im Trend der Zeit nationalistisch an die portugiesische Flagge erinnernd. Die Löffel im Gesicht vom Vorentscheid gegen eine Backenmaske getauscht. Man weiß gar nicht wo man hinschauen soll. Viel besser hätte man das gar nicht umsetzen können. Der Song ist, wie er halt ist, äußerst speziell und ich vermag einfach keine Vorhersage treffen, ob er sich qualifizieren kann oder nicht. Bei diesem Auftritt würde ich das schon befürworten aber langsam gehen mir die Nichtqualifikanten aus.
Visuell und gesanglich holt Katerine alles aus ihrem Auftritt heraus. Weit weg von den langweiligen Auftritten von Victor oder D-Mol werden die Zuschauer gegen Ende des Halbfinals visuell völlig überfordert und die Künstler geben nahezu alles um gegen die vor den Vorentscheid größten Paradiesvögel Hatari anstinken zu können. Der Song ist kraftvoll und stark und sollte sich ohne Probleme qualifizieren können.
Wir brauchen gar nicht drumrum zu reden: für Serhat wird es schwer sich zu qualifizieren. Aber ich hoffe dann doch irgendwie dass es klappt. Allerding muß man zugeben, dass er den besten Startplatz spendiert bekommen hat. Auch Christer Björkmann will wohl dass sich San Marino endlich mal wieder qualifizieren kann. In den vergangenen 10 Jahren konnten sich nur zwei (Moje 3 und Triana Park) nicht qualifizieren.
Spotify Playlist für den ESC 2019
Die Spotify Playlist für den Eurovision Song Contest 2019 bin ich euch noch schuldig. Hier kommt sie.