Das Große ESC Voting 2019

Auch in diesem Jahr gibt es mal wieder ein User Voting. Es sind zwar noch zwei Wochen bis alle Songs feststehen aber ich würde mich freuen, wenn ihr schon eure Stimmen abgebt.

Spotify Playlisten der ESCs

Hier findet ihr die aktuelle Spotify Playlist für den ESC 2019. Die Playlists der vergangenen Jahre findet ihr in der Headernavigation.

Buchmacher Tipps

Es ist immer wieder spannend die Buchmacher Tipps zu verfolgen. In der Regle liegen sie zumindest was den ersten Platz betrifft immer ganz nahe dran und spätestens am Tag des Contest in 8 von 10 Fällen richtig.

Ukraine 2019 – Vorentscheid gewonnen, Karriere zerstört?

Wie politisch der Contest dann doch ist, zeigte sich gestern (mal wieder) beim Ukrainischen Vorentscheid Widbir 2019. Wie in jedem Jahr hatte auch in diesem die Jury außerordentlich viel zu sagen. Das führte dazu, dass wir hier fast 4 Stunden ausharren mussten, bis wir den Sieger präsentiert bekamen, bei 6 Beiträgen wohlgemerkt. Zum Vergleich: der Mello Vorentscheid enthielt 7 Songs und dauerte 1,5 Stunden. Als Favoritin wurde Hanna Korsun unter ihrem Bühnennamen MARUV gehandelt. Sie setzte wohl um ihr dünnes Stimmchen zu überdecken auf starke Elektrobeats und viel Sex auf der Bühne, natürlich in Form von Gesten, Garderobe und erotischem Tanz bei dem kaum eine Vorstellung nicht befriedigt wurde. So weit, so politisch unkorrekt und inszeniert konnte sie aber mit einem nicht rechnen: dass ihre vermeintliche Regimetreue hinterfragt wird. Sie ist auch in Russland sehr populär und tourte bereits durch das mit der Ukraine verfeindete Land, und so musste sie sich die Frage, von Jamala gestellt, gefallen lassen ob die Krim zu Russland oder zur Ukraine gehört. Hier gibt es natürlich nur eine richtige Antwort in einem ukrainischen Vorentscheid. Allerdings ist es in diesem Falle auch die Frage, ob die Künstlerin auch eine Zukunft in Russland haben wird, oder hiermit ihre Karriere da beendet ist. Zusätzlich darf jetzt auch noch der nationale öffentliche Rundfunk aufgrund der russischen Konzerte über ihre Teilnahme bestimmen. Ja ganz eindeutig: der Contest ist unpolitisch!

PlatzStartnr.InterpretLiedJuryJury
Punkte
Zuschauerstimmen
(Televoting & SMS)
Gesamt
Andrij DanylkoJamalaJewhen FilatowJury
Gesamt
Punkte
21Freedom JazzCupidon466166410
52YukoGalyna guliala35412415
13MaruvSiren Song645155611
44Brunettes Shoot BlondesHouston2327235
35KazkaApart52310358
66Anna MariaMy Road1113123

Unser Lied für Israel – Pimp my Song

Gestern Abend fand der diesjährige deutsche Vorentscheid Unser Lied für Israel statt. Teilnehmen durften 6 Acts, für die in einem Songwriting Camp ein passender Song mit ihrer Zusammenarbeit auf den Leib getackert wurde un ein siebter Act, ein sogenannter Complete Act, der als Kompettpaket mit einer Wildcard teilnehmen durfte. Wie auch im vergangeen Jahr bekam der in den Augen der verantwortlichen aussichtsreichste Complete Act wieder den besten, nämlich de letzten Startplatz. Damit man auch dann auch sicher gehen konnte dass keiner dem favorisierten Act in die Quere kommen konnten wurden diese ins Vorprogramm gepackt. So oder so ähnlich könnte es gestern Abend gewesen sein. Vielleicht sind wir nur alle etwas von Paranoia getrieben und glauben an Verschwörungen? Das werden wir nie erfahren, das können sicherlich nur die Verantwortlichen beantworten. Werden wir in den kommenden Jahren noch Teilnehmer finden, wenn das so gehandhabt wird?

Alles in allem hatten wir einen vergnüglichen Abend und auch wenn die von den Eurovision Fans heftig favoritsierte Aly Ryan als Live Paket leider nicht den Vorschusslorbeere gerecht werden konnte, war bis auf zwei drei kleine Fremdschämmomente mit den Moderatorinnen es ein sehr gelungener Vorentscheid. Warum man allerdings Udo Lindenberg eine solche Bühne bietet bleibt wohl das Geheimnis der Veranstalter. Meines Erachtens hätte ein Song vollkommen ausgereicht. Es geht hier schließlich nicht um ihn, sondern um den ESC bzw die Kandidaten. Ein Vorschlars nächste Jahr: nachdem das Televoting beendet wird kann man durchaus auch schon mit dem Juyvotinganfangen und dies dann mit Intervallacts unterbrechen. Vielleicht müßte man dann auch nicht wie blöd durch die einzelnen Wertungen durchrennen sondern könnte alles in Ruhe vorlesen. Und ehrlich ARD: William Lee Adams im Eurovision Panel? Bei der internationalen Jury hätte ich das ja noch verstanden aber hier? Für mich wird das alles immer unglaubwürdiger.

Ich wünsche jedenfalls S!sters alles Gute auf ihrem Weg nach Tel Aviv und bei ihrer Teilnahme am Contest. Der Song ist für viele vielleicht nicht der beste des gestrigen Abends gewesen aber das muss jetzt nicht heißen dass er in Israel nicht funktionieren wird. Der Refrain ist Catchy und bleibt im Ohr und das ist ja schließlich das Wichtigste.

Startnr.InterpretTitelJuryZuschauerEurovision-PanelGesamt
StimmenPunkteStimmen
(Televoting & SMS)
PunkteStimmenPunkte
1Gregor HägeleLet Me Go100426.0535592514
2Aly RyanWear Your Love125639.50379911225
3MakedaThe Day I Loved The Most1861039.48068401026
4BB ThomazDemons117520.6974566413
5Lilly Among CloudsSurprise158783.67710789825
6Linus BruhnOur City167871.4908782723
7SistersSister1871293.41312640630

Unser Lied für Israel – Die Songs

Knapp, aber rechtzeitig vor dem deutschen Vorentscheid heute Abend um 20:15 wurden die teilnehmenden Songs veröffentlicht. Ich muß sagen, dass ich von der Qualität beeindruckt bin. Endlich mal ein Jahrgang nach meinem Geschmack. Als einzigen, kleinen Kritikpunkt könnte man anführen dass wir keinen richtigen Uptempo Song dabei haben. Aly Ryan kommt hier noch am ehesten ran und da haben wir auch schon mit Wear your Love meine absolute Favoritin. Aber der Startreihenfolge nach:

1. Gregor Hägele – Let Me Go

Der Startplatz 1 ist sicher für Gregor nicht der allerbeste. Der Song ist sehr ESC-fähig, liegt mir aber zu Nahe an dem britischen oder auch an unserem letztjährigen Beitrag. Gesanglich ist das, was Gregor hier bietet, absolut top. Auch das Bühnenbild mit sehr viel Atmosphäre scheint mir für den Song sehr geeignet zu sein. Ich befürchte, dass das Gesamtpaket etwas zu unscheinbar sein wird für die Zuschauer.

2. Aly Ryan – Wear Your Love

Endlich mal ein Song im diesjährigen Contest, der mir so richtig Spaß macht. Er schreit seine ESC-Kompatibilität förmlich heraus. Schauen wir uns mal die Songschreiber an: Michelle Leonard , ihreszeichen Jurymitglied der achten Popstars Staffel, Sängerin, Songschreiberin und Dozentin für Populäre Musik. Thomas Stengaard, beim ESC mit Michael Schulte und Emmelie de Forest sehr erfolgreich und Tamara Olorga (Alle Farben, Voxxclub). Das bei dieser Kombination ein ESC-tauglicher Titel herauskommt scheint vorprogrammiert. Bei ihrem Auftritt startet Aly ganz nüchtern in weiß und explodiert dann förmlich in Neonfarben. Ich bin sehr gespannt wie sich das ganze Paket live anfühlt. Die Studioversion ist klasse!

3. Makeda – The Day I Loved You Most

Auch der Song von Makeda ist durchaus hörbar, kommt für mich aber nicht für den ESC in Frage. Dazu ist er mir viel zu langsam und unscheinbar. Ganz klassisch kommt am Ende bei ihrem recht nüchternen und voll auf sie fokussiertem Auftritt noch der Goldregen.

4. BB Thomaz – Demons

BB steht auf der Cascada-Gedächtnis-Showtreppe und kämpft gesanglich gegen ihre Dämonen. Ihre RnB Ballade ist für mich etwas sperrig in dem Refrain aber die Strophen gefallen mir gut. Sie steigt während ihrem Song die Treppe hinauf und wirft dann als Dämonen verkleidete Tänzer von der Bühne um die Story des Songs auch visuell umzusetzen. Diese landen natürlich nicht blutend auf dem Boden sondern in einem Trampolin. Ich bin sehr gespannt wie der Titel ankommt. So ganz meinen Geschmack trifft er nicht aber ich hätte nichts dagegen ihn in Tel Aviv zu sehen.

5. Lily Among Clouds

Der nächste Oberkracher kommt von Lily Among Clouds. Ja er ist durch die Songstruktur etwas sperrig aber darüber kann man hinwegsehen, da er eine nette Eigenheit besitzt: er wird immer schneller bevor er dann am Ende ganz ruhig wird. Lily steht im roten Rock auf der Bühne und wird vor der zuerst dunklen und farblosen Bühne zum Hingucker. Wenn sie das gesanglich so gut hinbekommt wie in der Studio-version ist sie ganz weit vorne mit dabei. Ein bischen so Ryk-Vibes aus dem letztjährigen Vorentscheid.

6. Linus Bruhn – Our City

Der Song von Linus ist für mich nahezu der banalste in dem Line-up. Dave Roth, der den Song mitkomponierte hat übrigends schon reichlich Erfahrung beim deutschen Vorentscheid, so war er an beiden Songs von Madeline Juno 2014 beteiligt. Da hätte ich mir was besseres gewünscht. Generell wird er eher die jüngere Zielgruppe ansprechen, allerdings nicht weges des Songs sondern wegen Linus selbst.

7. S!sters – Sister

Auch bei dem Song der extra für den Vorentscheid gecasteten Band S!sters ist die geballte Eurovision Erfahrung mit Laurell Barker (ZiBBZ – Stones, Schweiz, ESC 2018) und Thomas Stengaard (siehe Aly Ryan) zu spüren. Leider ist der Song jetzt auch nicht unbedingt mein Favorit in diesem Line-up. Allerdings sind wir auch hier auf ziemlich hohen Niveau.

Fazit: Selten dass mich der NDR mit ihrem Vorentscheid qualitativ so überraschen konnte wie in diesem Jahr. Egal wie es ausgeht, wir brauchen und für keinen der Titel auf der ESC-Bühne zu schämen. Hier wird der eigene Geschmack eine große Rolle spielen. Für mich geht die Tendenz ganz klar Richtung Aly Ryan und Lily Among Clouds vor BB Tomaz und Gregor Hägele. Ein bischen ein Geschmäckle gibts allerdings auch. Der Wildcard Gewinner und extra für den ESC gecastete Act bekommt den besten Slot in der Startaufstellung. Ein Schelm wer Absicht dahinter erkennt.

Startnr.InterpretTitelJuryZuschauerEurovision-PanelGesamt
StimmenPunkteStimmen
(Televoting & SMS)
PunkteStimmenPunkte
1Gregor HägeleLet Me Go100426.0535592514
2Aly RyanWear Your Love125639.50379911225
3MakedaThe Day I Loved The Most1861039.48068401026
4BB ThomazDemons117520.6974566413
5Lilly Among CloudsSurprise158783.67710789825
6Linus BruhnOur City167871.4908782723
7SistersSister1871293.41312640630

Estland 2019 – Ein Krönchen für Tel Aviv


Wenn man sich die Entscheidungen in den Vorentscheiden anschaut, dann kommt es eher selten vor, dass sich die Zuschauer und die Jurys völlig uneins sind. In Rumänien ließ der Shitstorm nicht lange auf sich warten, denn da kam die haushohe Televoting Favoritin nur auf den zweiten Platz, weil sie durch die Jury vermeintlich downgevotet wurde. Die spätere Siegerin bekam nur 3 Punkte von den Televotern. In Estland war der Unterschied noch deutlicher, denn der spätere Sieger Victor Crone bekam von der Jury für seinen Song Storm sogar nur zwei Punkte und zog somit denkbar knapp in das Superfinale ein. Hier wurde der Gewinner durch reines Televoting gekürt und somit war es für ihn quasi ein Durchmarsch mit 46% aller abgegebenen Stimmen. Hätten nur eine Personen der Jury ihm einen Punkt weniger gegeben, dann wäre nicht er sondern Sissi im Superfinale gewesen. So knapp kann es manchmal werden, wenn Jury und Zuschauer unterschiedlicher Meinung sind. Ich will mir nicht ausdenken wie der daraus resultierende Shitstorm dann ausgesehen hätte.

So hatten wir nach 2 Jahren mal wieder ein Superfinale das ausschließlich mit Männern besetzt war. 2016 konnte sich im A Dal 2016 Freddie mit Pioneer durchsetzen. Der Song ist ganz catchy und man kann gut verstehen dass er den Televotern am Besten gefiel. Ich persönlich mag so glatte Songs beim ESC nicht so. Mir hätte Uku mit Pretty Little Liar besser gefallen. Auch Stefan fand ich hörenswert, wenn auch eher in der Studio Version. Eine sichere Finalqualifikation wird es nicht werden aber hier sind Prognosen noch zu früh, da wir gerade mal 5 von den 18 Songs kennen.

Startnr.InterpretLiedRunde 1Runde 2
JuryTelevotingGesamtPlatzTelevotingPlatz
S. KarlsenAFSHeenG. ZučikaB. CampC. SaidiL. BubnoJ. CumbeeGesamtPunkteStimmenPunkte
1Sissi"Strong"31086610346829906144
2Lumevärv ft. Inga"Milline päev"41281048461021882125
3Victor Crone"Storm"542323625215513121431
4Kerli Kivilaan"Cold Love"175107674371481079
5xtra basic & Emily J"Hold Me Close"64441221014400012
6Kadiah"Believe"6363725322873610
7Synne Valtri"I'll Do It My Way"224023234411
8Stefan"Without You"787121212127012613271913
9The Swingers, Tanja & Birgit"High Heels in the Neighbourhood"10118512642737597
10Uku Suviste"Pretty Little Liar"121371843658987101522
11Inger"Coming Home"512252416904896
12Sandra Nurmsalu"Soovide puu"821055104061914178

Lettland 2019 – Wenn Zwei sich streiten

Ich bin immer wieder überrascht welche neuen Arten der Bewertung sich die ausstrahlenden Fernsehsender einfallen lassen. Bei der Supernova, des alljährlichen lettischen Vorentscheids durften die Besucher einer Shopping Mall in Riga gesondert abstimmen und wurden zu einem Viertel in die Zuschauerwertung einbezogen. Ein weiteres Viertel bekamen die Spotify Zuhörer, bei denen nur unique User gezählt wurden, die übers Internet abstimmten und die Televoter. Tendenziell ist das eher schwierig, wie man auch an dem Abstimmverhalten feststellen kann. Warum das Ganze? Wahrscheinlich hatte das Einkaufszentrum gute finanzielle Argumente. Daraus ergab sich eine wüste Bewertung für die Zuschauer von Schwankungen für Markus Riva von 17-42% oder bei Carousel von 4-26%. Sehr undurchsichtig.

Es ist immer so offensichtlich was die einzelnen Showverantwortlichen aushecken. Man läßt immer Televoting zu so lange die gewählten Titel funktionieren. Nach dem in den Jahren 2009-2014 kein Finale erreicht wurde, setzte man auf reines Televoting. Dies funktionierte offensichtlich mit Aminata und Justs und ging erst im vergangenen Jahr mit Triana Park wieder schief. Daraufhin wird wieder das Abstimmsystem geändert um Struktur und Erfolg reinzubringen. Nun ja das hat eher so mäßig geklappt mit Laura Rizotto im vergangenen Jahr, die es mit Platz 12 nicht ins Finale geschafft hatte. Jetzt möchte man meinen, dass man keinen drögeren Song in diesem Jahr wählen könnte. Weit gefehlt: Carousel wurde von der Jury gepimpt, während Zuschauerliebling Markus Riva downgevotet wurde. Mein Favorit war natürlich auch letztgenannter aber ich kann auch dem Gewinnersong was abgewinnen. Nur halt nicht auf der großen Bühne. Auf meiner Arbeitsplaylist wird er sich sehr gut machen. Glück hat Lettland bisher aber mit ihrem zweiten Semi. Mit Albanien, Rumänien und Kroatien sind weitere unspannende Songs Konkurrenten und somit besteht dann doch eine Chance auf die fünf Restplätze für eine Qualifikation. Ich denke dass Russland, Schweden, Armenien, Aserbaidschan und Dänemark oder Norwegen sichere Qualifikanten sein werden.

PlatzStartnr.InterpretTitelJury PlatzZuschauer
TelevotingInternetSpotifyAlfaPlatz
2.1Markus RivaYou Make Me So Crazy5.23,86 %17,38 %24,48 %42,25 %1.
6.2Edgars KreilisCherry Absinth4.3,68 %3,53 %6,30 %1,94 %7.
8.3Aivo OskisSomebody's Got My Lover8.1,22 %0,85 %12,00 %1,94 %8.
4.4Double Faced EelsFire3.5,44 %8,46 %39,46 %11,24 %4.
5.5Dziļi Violets feat. KozmensTautasdziesma7.13,46 %17,88 %4,59 %17,05 %3.
3.6Laime PilnīgaAwe
2.18,33 %14,85 %4,80 %6,20 %5.
7.7Samanta TinaCutting the Wire
6.8,73 %10,61 %3,80 %10,85 %6.
1.8CarouselThat Night
1.25,28 %26,26 %4,57 %8,53 %2.

Unser Lied für Israel – was wir bisher wissen

Am Freitag findet der langerwartete deutsche Vorentscheid statt. Falls ihr es noch nicht getan habt, haltet euch 2 Stunden ab 20:15 frei. Schafft es der zuletzt arg kritisierte NDR mit Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber wie im letzten Jahr uns alle mit einer Top 4 Platzierung zu überraschen oder fallen wir wieder in die Bedeutungslosigkeit ab? Da ich im vergangenen Jahr ziemlich daneben lag, will ich euch hier einen Vorausblick ersparen, ohne die zur Auswahl stehenden Songs zu kennen.

Normalerweise warte ich nicht bis eine knappe Woche vor dem Vorentscheid um über ihn zu berichten, allerdings fand ich die Geheimniskrämerei und häppchenweise herausgäbe von Informationen über eben dieses äußerst unglücklich. Von den 965 Interessenten wurden dann 198 vom NDR intern ausgewählt. diese wurden dann an drei Sitzungstagen der ESC-Jury vorgelegt und auf 50 reduziert. anschließend durfte die internationale Experten Jury diese noch einmal auf 20 reduzieren.

Die 20 wurden dann zu einem Musikcamp eingeladen. Hier wurden Videos gedreht und diese dann beiden Jurys vorgelegt.Es sollten dann 6-8 Teilnehmer ausgewählt werden, die am Vorentscheid teilnehmen. so weit so gut. Was mich daran massiv störte ist, dass bisher nur 11 dieser Teilnehmer überhaupt bekannt gegeben wurden. Schämen sich die anderen das sie nicht ausgewählt wurden?

Als nächstes ging es dann mit den glorreichen Sechs zum Songwriting Camp, das wie im vergangenen Jahr wieder großzügig mit mehr oder weniger bekannten Songwriters besetzt war. Darunter unter anderem Axel Ehnström (Paradise Oscar, Da Da Dam, ESC 2011, 21. Platz), Nisse Ingwersen (Songwriter, Michael Schulte, You Let Me Walk Alone, ESC 2018, 4. Platz), Laila Sammelten (diverse Melodie Grand Prix Songs), Michelle Leonard (Nummer 1 Hits für Thomas Goddoj und Mike Leon Grosch) und Tom Shop (A Friend in London, New Tomorrow, ESC 2011, 5. Platz). Hier entstanden nun 25 Songs, die zusammen mit 2 zusätzlichen Songs und 2 neuen Teilnehmer/Text-Kombinationen wiederum der Jury vorgelegt wurden. Aufgrund dieser Bewertung suchten sie sich ihren Song aus mit dem sie dann am Vorentscheid teilnehmen werden. Hinzu kamen noch die extra für den Vorentscheid geachteten Sisters mit dem Song Sister – kann man sich nicht ausdenken.

Die Teilnehmer wurden dann am 8. November der Öffentlichkeit vorgestellt.

Startnr.InterpretTitelJuryZuschauerEurovision-PanelGesamt
StimmenPunkteStimmen
(Televoting & SMS)
PunkteStimmenPunkte
1Gregor HägeleLet Me Go100426.0535592514
2Aly RyanWear Your Love125639.50379911225
3MakedaThe Day I Loved The Most1861039.48068401026
4BB ThomazDemons117520.6974566413
5Lilly Among CloudsSurprise158783.67710789825
6Linus BruhnOur City167871.4908782723
7SistersSister1871293.41312640630

 

Wie im vergangenen Jahr gibt es auch neben dem Televoting wieder die internationale Jury und das Eurovisions-Panel, für das sich jedermann bewerben konnte. Die Bewertungen zählen dann zu je einem Drittel. Für jeden der songs werden dann ganz Eurovision-typisch 12, 10, 8-4 Punkte vergeben. 3-1 entfallen natürlich bei 7 Teilnehmern.

Moderiert wird wieder, wie 2014-2017 von Barbara Schöneberger und wie 2018 von Linda Zervakis. Intervall Acts gibts auch in Hülle und Fülle, neben Michael Schulte Revolverheld, Udo Lindenberg, Andreas Bourani und Lena.

Rumänien 2019 – Möge der Beste gewinnen, oder?

Beim gestrigen Finale der Selectia Nationale in Rumänien ging es bekanntlich nur um ein Thema – wird sich die stimmgewaltige aber von vielen wegen ihrer Aktion gegen die Ehe für Alle gehasste Laura Bretan mit ihrem Dear Father – wahrscheinlich ist hier eher der himmlische Vater als ihr eigener gemeint – gegen den Russlana Klon mit dem spanischen Namen Bella Santiago und deren Army of Love durchsetzen können oder nicht. Die restlichen Acts spielten vermeintlich keine Rolle.

Weder Linda Teodosiu die sich als dritte bereits in der fünften Staffel von DSDS Thomas Godoy und Fady Maalouf geschlagen geben musste, noch die Heavy Metal Band Trooper, die mit ihrem sehr zurückgenommenen Destin oder gar die herrlich trashige Letiția Moisescu zusammen mit Sensibil Balkan hatten eine wirkliche Chance in dieses Rennen einzugreifen.

In der zwischenzeitlich eingeblendeten Blitztabelle mit dem Televoting konnte man bereits schlimmes erahnen, denn da führte Laura haushoch vor den deutlich abgeschlagenen Trooper und Bella. Um dem merkwürdigen Votingsystem  die Krone aufzusetzen, zählte dieses aber nur zu einem Siebtel für die Gesamtwertung. Jeder einzelne Jurystimme, und von denen gab es 6, zählte gleichwertig zu den Televotes. Für was man dann noch eine Zuschauerbefragung durchführt entschließt sich mir nicht.

Die Jury an sich bestand wiederum aus erfahrenen ESC-affinen Personen, wie den zwei bekanntesten Gesichtern von Wiwibloggs William Lee Adams und Deban Aderemi, Tali Eshkoli die gefühlt in jedem zweiten Vorentscheid zur internationalen Jury gehört, ESC-Gewinnerin Emmelie de Forest (Only Teardrops, ESC 2014), und den beiden Rumänenhappen Alex Calancea und Șerban Cazan.

Das was nun bei dem Juryvoting erfolgte, war ein Downvoten par excellence von Laura durch die beiden Wiwibloggs Blogger, denn sie gaben der vermeintlich besten Sängerin nur 6 bzw. 4 Punkte. Nun muss man vorausschicken dass die Beiden ganz enthusiastisch beim erstmaligem Hören des Songs in ihrem vlog reagierten. Was liegt also näher zu glauben, dass ihnen etwas anderes bezüglich der Künstlerin auf den Magen geschlagen war (s.o.)? Das zieht natürlich eine Diskussion nach sich, der sie sich nun stellen müssen. Und nicht nur sie. Wurde in Frankreich noch gemutmaßt dass Bilal nur deswegen gewonnen hat, weil er zur Community gehört, müssen wir uns jetzt die Frage gefallen lassen, ob wir eine gute Sängerin verhindert haben, weil uns ihre Ansichten nicht passen. Einen schönen Kommentar gibt es auf ESC-Kompakt von Douze Points.

Das interessante bei der Analyse der Stimmenvergabe ist, dass wenn Emelie Bella Santiago ein Paar Punkte gegeben hätte, dann hätte sie genauso gut die Siegerin sein können. Alle anderen Juroren gaben ihr 10 Punkte, nur von der Dänin gab es 0 Punkte. Hier hätte es dann wahrscheinlich nicht eine ganz so große Diskussion gegeben, da sie auch im Televoting auf dem 3. Platz landete.

Startnr.InterpretTitel
JuryZuschauerGesamtPlatz
William Lee AdamsDeban AderemiAlex CalanceaȘerban CazanTali EshkoliEmmelie de ForestGesamtStimmenPunkte
1Linda TeodosiuRenegades268866366424
2Olivier KayeRight Now26558261278
3Laura BretanDear Father641277124812602
4Teodora DinuSkyscraper527712
5Claudiu MireaWe Are The Ones13443419199
6Aldo BlagaYour Journey31151041410
7Ester PeonyOn A Sunday1212712127623651
8Letitia Moisescu & Sensibil BalkanDaina873683355405
9Bella SantiagoArmy Of Love1010101010508583
10TrooperDestin553421910297
11Dya & Lucian ColarezaWithout You (Sin ti)4121821011
12VaidaUnderground782110287356

Kroatien 2019 – Rudis Resterampe

Leider konnte ich die Dora 2019 nicht anschauen, da mich meine Prioritäten dann doch eher zu Lettland, Schweden und Slowenien geführt haben. Außerdem hatte ich schon im Voraus die Befürchtug dass wenn man Jacques Houdek auf der Liste der Komponisten liest, dass es ein sehr einseitiges Vergnügen wird. Dieser ist in Kroatien sehr bekannt und beliebt, was ich so gar nicht nachvollziehen kann. Seinen ESC-Song von 2017 (My Friend, 13. Platz) ist auch mein meistgehasster Eurovision Titel ever, ever, ever! Jedenfalls wurde der Song The Dream, der von Roko Blažević auf die Bühne gebracht wurde, von vorhergenanntem mitkomponiert und promt gab es einen Durchmarsch indem er sowohl Televoting als auch Juryvotin gewinnen konnte. Der Song selbst ist bis auf die Intonierung Schmalz aus dem letzten Jahrhundert, mit dem sich ja Houdek sehr gut auskennt. Elnur hat übrigens angerufen und möchte seine Flügel zurück! Man hat in diesem Jahr echt den Eindruck dass niemand den ESC gewinnen möchte.

Startr.InterpretTitelJuryTelevotigGesamtPlatzDetaillierte Jurystimmen
StimmenPunkteZagrebVukovarVaraždin and ČakovecRijekaPulaOsijekZadarKnin and ŠibenikSplitDubrovnik
1Bojan Jambrošić & Danijela Pintarić"Vrijeme predaje"4066931
2Jelena Bosančić"Tell Me"20001311
3Kim Verson"Nisam to što žele"100001410
4Jure Brkljača"Ne postojim kad nisi tu"29257824334445
5Beta Sudar"Don't Give Up"4142610631226354
6Lea Mijatović"Tebi pripadam"1200015732
7Gelato Sisters"Back to the Swing"231011222454222
8Luka Nižetić"Brutalero"38310133121088
9Elis Lovrić"All I Really Want"68808744151210712310
10Domenica"Indigo"1900016182116
11Roko Blažević"The Dream"7712122418561278611212
12Ema Gagro"Redemption"6274115361084125752
13Lidija Bačić"Tek je počelo"10011115113
14Lorena Bućan"Tower of Babylon"72108182107667810108
15Bernarda Bruno"I Believe in True Love"5863961257810367
16Manntra"In The Shadows"5557124781051267

Slowenien 2019 – Das gerigere Übel

Manchmal ist es dann schon die Wahl zwischen Pest und Cholera was man im Superfinale bekommt. So auch gestern Abend in Slowenien. Denn da hatte wir die Wahl zwischen der früheren zweit- (EMA 2016) und drittplatzierten (EMA 2017) Raiven mit dem verstörend unmusikalischen treffend genannten „Kaos“, und dem einschläfernden, aber im zugekifften Zustand wunderbar anzuhörenden „Sebi“, der mindestens genauso einschläfernd agierenden Iterpreten Zala Kralj & Gašper Šantl. Beides wurde bei dem ausschließlich aus Juryvoting bestehenden ersten Wahlgang den Televotern zur Auswahl gestellt. Warum man nach zwei Jahren kombinierter Wertung in diesem Jahr wieder zurück zum reinen Juryvoting im ersten Wahlgang ging, bleibt wohl das Geheimnis des ausstralenden Fernsehsenders. Die Televoter habenn zumindes dann im Superfinale die Initiative ergriffen uund mit überwältigender Mehrheit von 72,89% das geringere Übel genommen.

Startnr.InterpretLied1. WertungSuperfinale
1KimRhythm Back to MeAusgeschieden
2Renata MohoričThree BridgesAusgeschieden
3RenéNe povešAusgeschieden
4Fed HorsesTi ne poznaš konjevAusgeschieden
5Ula LožarFridaysAusgeschieden
6LumberjackLepote dnaAusgeschieden
7OkustičniMetulji plešejoAusgeschieden
8InmateAtmaAusgeschieden
9Zala Kralj & Gašper ŠantlSebiQualifiziert72,89%
10RaivenKaosQualifiziert27,11%

Polen 2019 – Sie machen wieder Butter!

Sorry aber das musste einfach sein! Eigentlich wollte ich über Interpretenauswahlen ohne Songs nicht mehr schreiben. In diesem Jahr hat das irgendwie überhand genommen. Wir haben bereits 12 bekannte Interpreten, ohne den dazugehörigen Song – Nervkram! Aber die Auswahl von Polen heute hat uns wieder alle überrascht. Sie nominierten nämlich die Musikgruppe Tulia. Nie gehört? Ich auch nicht, aber sie machen „schöne“ Cover von bekannten Songs in traditionellem Gewand. Nicht gerade originell und noch weniger hörbar aber sehr visuell. Parallelen zu dem Auftritt von Donatan & Cleo 2015, die Polen wieder ansatzweise aus dem tiefen Tal Eurovision mit dem 8. Platz herausholten, sind unübersehbar. Nachdem man es im vergangenen Jahr mit einem moderneren Titel versucht hatte und durch den unterirdischen Livegesang im Halbfinale baden ging, muss Polen wohl in diesem Jahr wieder weiblichere Tatsachen sprechen lassen. Wer achtet da denn schon auf den Gesang – also außer mir?

LandInterpret(VE)Song
Albanien AlbanienAlbina & Familja KelmendiDuje
Armenien Armenien
Aser- baidschan 
Aserbaidschan
interne Auswahlinterne Auswahl
Australien Australieninterne Auswahlinterne Auswahl
Belgien BelgienGustaphBecause of you
Bulgarien BulgarienKeine
Teilnahme
2023
Keine
Teilnahme
2023
Dänemark DänemarkDansk Melodi Grand Prix 202311. Februar 2023
Deutschland DeutschlandUnser Lied für Liverpool3. März 2023
Estland EstlandEesti Laul 202311. Februar 2023
Finnland FinnlandUuden Musiikin Kilpailu 202325. Februar 2023
Frankreich FrankreichLa Zarrainterne Auswahl
Georgien GeorgienThe Voice Georgia2. Februar 2023
Griechenland GriechenlandVictor VernicosWhat They Say (Februar 2023)
Irland IrlandWild YouthWe Are One
Island IslandSöngvakeppnin 20234. März 2023
Israel IsraelNoa KirelUnicorn (März 2023)
Italien ItalienSanremo-Festival 202311. Februar 2023
Kroatien KroatienDora 202311. Februar 2023
Lettland LettlandSupernova 202311. Februar 2023
Litauen LitauenPabandom iš naujo! 202318. Februar 2023
Malta MaltaMalta Eurovision Song Contest 202311. Februar 2023
Moldawien MoldawienEtapa Națională 20234. März 2023
Niederlande NiederlandeMia Nicolai & Dion Cooper
Nord- mazedonien NordmazedonienKeine
Teilnahme
2023
Keine
Teilnahme
2023
Norwegen NorwegenMelodi Grand Prix 20234. Februar 2023
Österreich ÖsterreichTeya & Salena
Polen PolenTu bije serce Europy! Wybieramy hit na Eurowizję 202326. Februar 2023
Portugal PortugalFestival da Canção 202311. März 2023
Rumänien RumänienSelecția Națională 202311. Februar 2023
Russland RusslandKein Mitglied der EBU mehrKein Mitglied der EBU mehr
San Marino San MarinoUna voce per San Marino 202325. Februar 2023
Schweden SchwedenMelodifestivalen 202311. März 2023
Schweiz Schweizinterne Auswahlinterne Auswahl
Serbien SerbienPesma za Evroviziju 20234. März 2023
Slowenien SlowenienJoker Out!Carpe Diem
(4. Februar 2023)
Spanien SpanienBenidorm Fest 20234. Februar 2023
Tschechien TschechienEurovision Song CZ 20237. Februar 2023
Ukraine UkraineTvorchiHeart of Steel
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichinterne Auswahlinterne Auswahl
Weissrussland WeißrusslandKein Mitglied der EBU mehrKein Mitglied der EBU mehr
Zypern ZypernAndrew LambrouFebruar 2023
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