Das Große ESC Voting 2019
Auch in diesem Jahr gibt es mal wieder ein User Voting. Es sind zwar noch zwei Wochen bis alle Songs feststehen aber ich würde mich freuen, wenn ihr schon eure Stimmen abgebt.
Spotify Playlisten der ESCs
Hier findet ihr die aktuelle Spotify Playlist für den ESC 2019. Die Playlists der vergangenen Jahre findet ihr in der Headernavigation.
Buchmacher Tipps
Es ist immer wieder spannend die Buchmacher Tipps zu verfolgen. In der Regle liegen sie zumindest was den ersten Platz betrifft immer ganz nahe dran und spätestens am Tag des Contest in 8 von 10 Fällen richtig.
Polen 2018: Ode an die Aufputschmittel
Normalerweise bin ich selten der Meinung der Jury. Aber bei Polen hätte ich viel lieber den Depri-Prinzen beim ESC gesehen als die Ode an die Aufputschmittel Light me Up, vorgetragen vom polnischen DJ Gromee und dem schwedischen Sänger Lukas Meijer, der entfernt an den deutschen Vorentscheid Zweitplatzierten Xavier Darcy erinnert. Eine Finalqualifikation steht aber mit dem flotten Popsong außer Frage. Seit seinem Wiedereinstieg 2014 hat sich Polen wohl als sicherer Qualifikant erwiesen. Das wird sich auch in diesem Jahr nicht ändern.
Slowenien 2018: Nein danke!
Leider schafft es Slowenien auch in diesem Jahr nicht mich zu begeistern. Der Song Hvala, ne von Lea Sirk spielt in der gleichen Liga wie der aus Mazedonien – schwer und uneinheitlich – und ein Angriff auf die Gehörnerven. Warum dieser Song so sehr von der Jury propagiert wurde, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Auch hier gilt: Endstation Halbfinale.
Italien 2018: Ernstes Thema in typisch italienischem Song
Einen durchaus beachtenswerten Song bekommen wir von den diesjährigen Sanremo Siegern Ermal Meta und Fabrizio Moro geboten. Es geht in ihrem Song Non Mi Avete Fatto Niente (Ihr konntet mir nichts anhaben) um die Folgen der zahlreichen Terroranschläge der vergangenen Jahre und die damit verbundenen Traumata der Hinterbliebenen. Ein durchaus Ernst zu nehmendes Thema und in guter Gesellschaft in der Reihe der gesellschaftskritischeren Songs in diesem Jahr – Israel und subtiler Finnland geben den singenden Bezug zur #meetoo Kampagne, Frankreich zur Flüchtlingskrise. Alle diese Songs handeln von einem neuen Selbstbewußtsein im Umgang mit diesen nicht alltäglichen Vorkommnissen. Für mich eine klare Top 10 Platzierung, die Buchmacher sind hier vorsichtiger und sehen hier eher die Top 15.
Portugal 2018: Klavierballade mit Trauerflor
Es war ja fast abzusehen – was einmal funktioniert wird immer wieder ausgereizt. Durch dne Sieg von Salvador Sobral im vergangenen Jahr bekommen wir aus Portugal nicht, wie üblich, sehr schwere Kost geboten sondern die dröge 08/15 Ballade O Jardim von Cláudia Pascoal dargeboten. Das spannenste an dem Auftritt sind sicherlich die pinken Haare und das ungewöhnliche kleine Schwarze der Sängerin. Gut für Portugal, dass sie sich nicht mehr übers Halbfinale qualifizieren müssen.
Spanien 2018: Schmalzballade hoch 10
Warum der spanische Betrag aktuell bei den Buchmachern als bester Song der Big Five bewertet wird, wird mir bis zum Contest ein Rätsel bleiben. Ein Liebesduett zwischen zwei Tennie Castingshow Teilnehmern ist in etwas so authentisch wie Liebesheirat im Iran. Der Song trieft außerdem nur so vor Schmalz und kann wohl höchstens bei der älteren Generation punkten. Mich lässt der Titel Tu Canción von Alfred Garcia und Almaia Romero völlig kalt.
Litauen 2018: Und das wars jetzt?
Der alljährlich längste Vorentscheid ist sicherlich der litauische Eurovizjios. 50 (!) Teilnehmer traten in dem nur knapp 3 Millionen Einwohner zählenden Land an, um dieses beim diesjährigen ESC zu vertreten. Im Vergleich wären das ca. 1500 Teilnehmer bei gleicher Quote beim deutschen Vorentscheid. Sicher eine interessante, wenn auch abstruse Vorstellung. Und bei dieser Masse an Teilnehmern vermag ich nicht glauben dass es hier keinen besseren Song gab. Nunja, die Sängerin, die es bereits 2013, 2014, 2016 und 2017 erfolglos versuchte zum ESC zu reisen hat es vielleicht endlich mal verdient. Da Ivea Zasimauskaitè auch im stärkeren ersten Halbfinale ran muss, wird es für eine Qualifikation zweifellos nicht reichen.
Bulgarien 2018: Supergroup mit Supersong
Extra für den Contest wurde die Supergroup Equinox gecastet. Diese besteht ähnlich der von 2015 für Armenien startende Genealogy (ESC 2015 Face the Shadow, 16. Platz) aus erfolgreichen Solisten. Zum ersten wären die drei Bulgaren Zhana Bergendorff (Жана Бергендорф) die Gewinnerin der zweiten Staffel von X-Fator Bulgarien 2013, Vladimir Mihailov Sänger/Songwriter/Schauspieler und Frontmann der bulgarischen Bands Safo und Sleng und Background Sänger beim letztjährigen Beitrag und Georgi Simeonov, ehemaliges Mitglied der Boygroup 032 und aktuell Musikdozent und X-Factor Teilnehmer. Ihnen folgen zwei Amerikaner, Songschreiber Trey Campbell, der auch Mitkomponist des Titels Bones ist und Sänger Johnny Manuel. Der Song wurde vom Komponistenteam Symphonix international, allen voran Borislaw Milanow produziert, der sich nebenbei noch um den Beitrag für Österreich gekümmert hat. Ebenso zeigt er sich für die ESC-Songs von Kristian Krostov (ESC 2017, Beautiful Mess, Platz 2), Tijana Bogićević (ESC 2017, In too Deep, Platz 11 Halbfinale) und beiden Songs von Poli Genova (ESC 2011, Na Inat 12. Platz Halbfinale und ESC 2016, If Love was a Crime, 4. Platz) verantwortlich. Bei diesen Voraussetzungen ist es kein Wunder dass der Songs bei den Buchmachern hoch im Kurs steht (Zur Zeit in den Top 5). Die Studioversion des Songs finde ich sehr gut, ob das allerdings die Live Version und Bühnenshow den Vorschußlorbeeren gerecht werden kann, muss sich noch zeigen.
Mazedonien 2018: Ja was denn nun?
Ist es ein Popsong, ist es Reggae oder Elektro? Wir sind ja von diversen Ländern Experimente in Sachen Songs gewohnt. Mazedonien gehörte bisher nicht dazu. Lost and Found von Eye Cue könnte man schon ast als schwere Kost bezeichnen, wenn es nicht so poppig wäre. Die ständigen Taktwechsel tun ein Übriges. Obwohl der Beitrag ohne Zweifel Abwechslung in den Contest bringt, wird er gnadenlos im ersten Halfinale scheitern. Zu stark ist hier die Konkurrenz um einen Nischenbeitrag weiterzuwählen.
Schweiz 2018: Das wird ein steiniger Weg
Auch die Schweiz hat kein Glück mit Durchschnitts-Songs. In den letzten 10 Jahren konnten sie sich nur zweimal fürs Finale qualifizieren und wurden einmal letzte und mit Sebalter und ihrer besten Platzierung seit langem Dreizehnter. Auch in diesem Jahr werden es die Eidgenossen sehr schwer haben sich im ersten Halbfinale zu qualifizieren. Zu stark ist hier das Teilnehmerfeld. Das ist eigentlich sehr schade, denn der Song Stones von Zibbz ist absolut hörbar.
Tschechien 2018: The Best
In diesem Jahr müssen die Verantwortlichen in Tschechien einen Geistesblitz erwischt haben als sie sich für Mikolas Josef und seinen Song Lie to Me entschieden haben. Der Song könnte auch auf einem Justin Timberlake Album stattfinden. So sehen es auch die Buchmacher und platzieren den Song so hoch wie noch nie zuvor einen tschechischen Beitag. Jetzt muss nur noch der Live Gesang verbessert werden und schon dürfte es eine sichere Finalqualifikazion für das schwer ESC gebeutelte Land geben. Bei drei Balladen in Folge wurde auch hier dringend Abwechslung nötig. Die haben wir jetzt endlich bekommen und sind alle begeistert. Das muss doch in diesem Jahr endlich was werden.