Das Große ESC Voting 2019
Auch in diesem Jahr gibt es mal wieder ein User Voting. Es sind zwar noch zwei Wochen bis alle Songs feststehen aber ich würde mich freuen, wenn ihr schon eure Stimmen abgebt.
Spotify Playlisten der ESCs
Hier findet ihr die aktuelle Spotify Playlist für den ESC 2019. Die Playlists der vergangenen Jahre findet ihr in der Headernavigation.
Buchmacher Tipps
Es ist immer wieder spannend die Buchmacher Tipps zu verfolgen. In der Regle liegen sie zumindest was den ersten Platz betrifft immer ganz nahe dran und spätestens am Tag des Contest in 8 von 10 Fällen richtig.
Litauen: Auch der längste Vorentscheid geht mal zu Ende
Hier haben wir einen Wiederholungstäter. Bereits zum zweiten Mal nach 2012 (Love is Blind, Platz 14) wo er noch mit seinem richtigen Namen hier im Blog auftaucht, konnte Donny Montell den Litauischen Vorentscheid für sich entscheiden. Nach 10 Shows ging dieser auch am Wochenende zu Ende und alle waren darüber wohl mehr als froh. Vielleicht sollte das litauische Fernsehen das nochmal überdenken. Während sein Beitrag von 2012 äußerst charmant ist, geht der aktuelle Beitrag völlig an mir vorbei. Ich kann hier keinen Wiedererkennungswert erkennen, bei dem der Song einem nach 19 Songs noch im Gedächtnis bleiben sollte. Im Finale warten dann sogar 26. Trotz des vermeintlich schwächeren 2. Halbfinals werden wir den Beitrag wohl im Finale nicht erwarten dürfen.
https://www.youtube.com/watch?v=Z10rgVulYrE
Aserbaidschan: Mit Schwedenpop zurück unter die Top 10?
Mann muß es Aserbaidschan gewurmt haben, dass sie die letzten Beiden Jahre zweistellige Ergebnisse erzielten und sogar nicht mehr als Platz 22 im vorletzten Jahr erreichten. Also suchte man sich in diesem Jahr ein schwedisches Team um einen konkurrenzfähigen Song zu erschaffen. Das ist nur bedingt gelungen. Zwar hat der Song vieles, was man von Schweden in den letzten Jahren gewohnt ist, allerdings wirkt er etwas wie ein Relikt aus alter Zeit. Ich würde mir wünschen wenn man schon nach Schweden geht um sich einen Song komponieren zu lassen dann soll es auch was modernes sein und nicht den gefühlten 100. Abklatsch alter Schwedenschlager. Aber nichts desto Trotz wird die Platzierung in diesem Jahr wieder etwas höher gehen.
https://www.youtube.com/watch?v=zLV6eExQj1A
Serbien: Balkantöne mal Anders
Es ist wirklich schwer für mich vom Schwedenmodus des Mellos auf den Balkanmodus umzuschalten. Eigentlich zwei Stilrichtungen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Aber der Beitrag aus Serbien erscheint mir eher wie ein Mello Song, der mit Streichern und Balkanflöte vertont wurde. Ein für mich völlig austauschbarer Titel, der an uns an die erfolgreichen Titel aus Serbien, allen voran Molitva, Nije ljubav stvar oder Oro wehmütig zurückdenken lassen. Nicht umsonst ist der Balkan gefühlt immer dann erfolgreich, wenn er sich auf seine Ursprünge beruft und nicht rumexperimentiert wie hier.
Melodifestivalen 2016: Finalen
Am Samstag war das Finale unseres allseits beliebten Melodifestivalen in Schweden. Die einzelnen Acts habe ich in den Halbfinals, bzw in der Andra Chansen bereits vorgestellt. Deshalb hier mal ein anderer Weg. Die einzelnen Auftritte findet ihr weiter unten und ich erzähle euch mal etwas über die Intervall Acts.
Der erste nennenswerte war der Auftritt von Lynda Woodruff, der Alias von Sarah Dawn Finer. Diese ist quasi ein Urgestein wenn es um die letzten Jahre des schwedischen Eurovision geht. So war sie bereits 2007 im Mello mit der Ballade I Remember You dabei. Außer ihr waren in diesem Jahr auch noch Måns Zelmerlöw mit Cara Mia, der bekanntlich im letzten Jahr den Song Contest gewinnen konnte, Sanna Nielsen mit Vågar du, vågar jag und viele weiter alte Bekannte (The Ark (Gewinner), After Dark, Thommy Nielsson, Magnus Carlsson, Anna Book etc.) dabei. 2009 trat sie ebenfalls an mit ihrem Song Moving on, den wir später noch im Medley sehen werden. Viele werden sich noch an den Eurovision Song Contest 2013 erinnern, als ihre Kunstfigur in verschiedenen Sketchen auftreten durfte.
Den nächsten Intervall Act bekamen wir von Vorjahressieger Måns Zelmerlöw Sell-Me-Love (O-Ton Lynda Woodruff) zu hören, der seinen Siegertitel in einer anderen Version, sehr balladesque und mit echten Kindern nachspielte. Wie wir auch schon bei Loren und dem gefühlten 1000 Mal Euphoria bei irgendwelchen Vorentscheiden festgestellt haben, müssen hier immer mal neue Impulse her um nicht immer den gleichen Song zu hören, also wird dieser immer mal wieder geändert ohne wirklich was zu ändern. Nette Idee, nette Umsetzung, weniger elektronisch dafür mit Streichern, gewonnen hätte er den ESC so nicht aber trotzdem charmant.
Als Nächtes, und für mich persönlich der Höhepunkt war ein Medley der verschiedensten Mello Hits. Das oben eingeblendete „Röstningen är Avslutad“ heißt übrigens dass die Abstimmung abgeschlossen ist. Im folgenden eine Auflistung der Songs:
1. DJ Méndez – Adrenaline: Melodifestivalen 2002, 2. Platz
2. Mariette – Don’t Stop Believing: Melodifestivalen 2015, 3. Platz
3. Timoteij – KOM: Melodifestivalen 2010, 5. Platz
4. Brandsta City Släckers – Kom och ta mig: Melodifestivalen 2002, 5. Platz
5. Linus Svenning – Bröder: Melodifestivalen 2014, 5. Platz
6. Sarah Dawn Finer – Moving On: Melodifestivalen 2009, 6. Platz
7. Magnus Carlsson – Live Forever: Melodifestivalen 2007, 5. Platz Halbfinale
8. Caroline af Ugglas – Snälla, snälla: Melodifestivalen 2009, 2. Platz
9. Andreas Johnson – Sing for Me: Melodifestivalen 2006, 3. Platz
10. Nanne Grönvall – Håll om mig: Melodifestivalen 2005, 2. Platz
11. Anton Ewald – Begging: Melodifestivalen 2013, 4. Platz
12 Kikki och Bettan, früher Kikki, Bettan & Lotta – Vem é dé du vill ha: Melodifestivalen 2002, 3. Platz
13. BWO (hier nur Martin Rollinski) – Lay your Love on me: Melodifestivalen 2008, 3. Platz
14. Charlotte Perelli – Hero: Gewinnerin Melodifestivalen 2008, ESC 19. Platz
15. After Dark – La Dolce Vita: Melodifestivalen 2004, 4. Platz
Die Schweden wissen wie sie ihr Publikum unterhalten. Auch dieses Video, mit Parodien der einzelnen Finalsongs ist äußerst sehenswert. So wird z.B. aus Human Hunden oder aus Constellation Price Dosenmais. Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern dass das auch beim Mello Finale gezeigt wurde aber egal. Trotzdem sehr witzig!
Dann kamen die Abstimmungen, die sich seit Jahren schon im Mello bewährt haben und dieses Mal erstmalig beim Eurovision Song Contest auch so angewandt werden. Als erstes kommt eine Expertenjury und präsentiert die jeweiligen Punkte. Ich kann jetzt nicht sagen ob diese Jury nur aus der Person besteht die die Punkte vorträgt oder noch weitere im Hintergrund agieren. Jedenfalls haben wir hier am Ende den knappsten aller Vorsprünge von 1 Punkt für Oscar Zia und seinen Song Human. Frans, der Topfavorit landete auf Platz 2 und den dritten Platz der Jury bekam Ace Wilder. Damit hätte ich am Ende auch leben können. Zu beachten ist hier noch dass Samir und Viktor komplett leer ausgingen.
Beim Televoting sah es dann leicht anders aus. Hier bekam Frans die meisten Anrufer (14,4%) gefolgt von Wiktoria (9,5%) und Robin (9,1%). Samir und Viktor bekamen hier immerhin 6,7% der Stimmen konnten aber David Lindgren auf dem vorletzten Platz nicht mehr einholen.
Platz | Startnr. | Interpret | Lied | Jury Gesamt |
Zuschauerstimmen (Televote & SMS) |
Gesamt | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stimmen | % | Punkte | ||||||
1. | 10 | Frans | If I Were Sorry | 88 | 14,4 % | 68 | 156 | |
2. | 5 | Oscar Zia | Human | 89 | 9,1 % | 43 | 132 | |
3. | 6 | Ace Wilder | Don’t Worry | 83 | 7,4 % | 35 | 118 | |
4. | 11 | Wiktoria | Save Me | 69 | 9,5 % | 45 | 114 | |
5. | 7 | Robin Bengtsson | Constellation Price | 40 | 9,0 % | 43 | 83 | |
6. | 8 | Molly Sandén | Youniverse | 39 | 7,8 % | 37 | 76 | |
7. | 2 | Lisa Ajax | My Heart Wants Me Dead | 23 | 6,9 % | 33 | 56 | |
8. | 1 | Panetoz | Håll om mig hårt | 14 | 8,2 % | 39 | 53 | |
9. | 4 | SaRaha | Kizunguzungu | 11 | 7,7 % | 36 | 47 | |
10. | 9 | Boris René | Put Your Love on Me | 6 | 7,4 % | 35 | 41 | |
11. | 3 | David Lindgren | We are Your Tomorrow | 11 | 5,9 % | 28 | 39 | |
12. | 12 | Samir & Viktor | Bada nakna | 0 | 6,7 % | 31 | 31 |
Ich bin jetzt kein großer Fan des Ergebnisses, ich hätte mir eher Oscar oder robin als Sieger gewünscht, hätte aber auch mit Wictoria, Panetoz oder Molly leben können. Frans hätte ich überhaupt nicht auf der Uhr gehabt, wenn nicht Gott und die Welt im Vorfeld darüber geschrieben hätte, dass er der Topfavorit ist. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Schon gar nicht dass der eher, ich will es mal so sagen, minder optimale Gesang des jungen Frans die Juries so für sich einnehmen konnte. Hier kann man nur sagen: Bosnien, Zypern, Estland und Frankreich habt ihr Möhrchen in den Öhrchen? Nun wie dem auch sei, bleiben die Schweden mit einem eher mittelmäßigen Titel im eigenen Land. Der Song wird im ESC allerdings etwas herausstechen und vielleicht klappt es ja doch mit einem vorderen Platz.
Etwas Abseits der Wahrnehmung der Zuschauer wurde dann doch noch ein Ass aus dem Ärmel gezogen. Nein kein neuer Song sondern der Gebärdendolmetcher, der Samir und Viktors Song übersetzte. Der machte sich nämlich, wie die beiden Protagonisten ebenfalls zumindest Oberkörperfrei. Sehr nett anzuschauen.
Alle Titel findet ihr wenn ihr Weiterlesen klickt:
Israel: Boy George Gedächtnis-Outfit
Update 14.03.2016:
Jetzt wurde auch noch einmal der Song überarbeitet. Ich bin mir noch nicht so sicher was ich davon halten soll. Während mir die alte Version gut gefiel, ist es etwas ungewohnt jetzt die Midtemponummer als Ballade zu hören. Positiv ist, dass nun die Stimme von Hovi noch besser zur Geltung kommt und es nicht mehr gefühlte 20 ähnliche Beitrage im diesjährigen Lineup gibt. Negativ ist zu bemerken, dass der Song bei weitem nicht an andere Israelische Powerballaden, allen voran beim Lieblingstitel האש בעינייך (The Fire in your Eyes) von Boaz Mauda herankommt.
https://www.youtube.com/watch?v=SpWKfcjXcp0
Gestern Abend hat Hovi Star den israelischen Vorentscheid gewonnen und nimmer mit der Nummer Made of Stars am Eurovision song Contest 2016 teil. Der Song wurde genau wie im letzten Jahr von Doron Medalie geschrieben. Es handelt sich hier im Gegensatz zum letzten Jahr um ein ganz klassischen Eurovision Song, den man auch schon vor 20 Jahre hätte einsenden können. Die leicht rauchige Stimme täuscht über den recht androgynen Auftritt hinweg. Singen kann der Junge auf jeden Fall, aber es kann nicht schaden vor dem ESC noch einmal beim Typberater vorbeizuschauen oder ein Umstyling bei Germanys Next Topmodel zu buchen. Auf jeden Fall scheinen die Israelis auf junge etwas untersetzte Jungs zu fliegen. Ob das in diesem Jahr genauso greift, wie im letzten bleibt abzuwarten. Stimmlich würde ich dieses Jahr bevorzugen, auftrittstechnisch eher Nadav Guedj aus dem letzten Jahr.
und auch Live kann sich das hören lassen. Gute Stimme hat der junge Mann.
https://www.youtube.com/watch?v=T4DalxnNQQU
Tschechien: Gefühlvolle Ballade
Einen wundervollen Song bekommen wir auch in diesem Jahr wieder von Tschechien geboten. Leider haben sie wieder einmal Pech und werden es im ersten Halbfinale wie im letzten Jahr, wohl wieder nicht schaffen sich fürs Finale zu qualifizieren. Letztes Jahr hätten sie es schon verdient gehabt aber in diesem Jahr finde ich den Song fast noch besser. Die leichten Taktwechsel hätten sie sich hier aber auch sparen könnten. Diese sind zwar nicht ganz so heftig, wie bei Icebreaker in diesem Jahr aber doch wahrnehmbar.
Mazedonien: Kaliopi zum Dritten
Ein Song bin ich euch noch schuldig, den von Kaliopi die uns bereits mit Crno i belo (Црно и бело, 13. Platz 2012) und bei der ersten Teilnahme ihres Landes 1996 mit Samo ti (Само ти, 26. Platz) verzaubern konnte. Der aktuelle Song ist allerdings deutlich schwächer als ihr erfolgreichster. 6 Mal Dona im Refrain zu wiederholen ist auch nicht unbedingt die Lösung. Ein schöner Songist es allemal, und auch einer den wir so in diesem Jahr noch nicht im Lineup haben. Im zweiten, schwächeren Halbfinale hat sie auch gute Chancen sich fürs Finale zu qualifizieren.
Montenegro: Hard Rock
Ich habe sehr lange gebraucht um über Montenegro eine Rezension schreiben zu können. Diesem Song fehlt irgendwie alles was ein Song ausmacht. Ganz, ganz schwere Kost mit Tempowechseln und hektischen Instrumenten, bei denen ich Herzrasen bekomme. Für mich der mit Abstand schlechteste Beitrag des Jahres, ohne überhaupt alle bisher zu kennen. Ich kann aber auch ehrlicherweise nur für mich sprechen. Es gibt ja sicher genug Leute, denen diese Art von Musik gefällt, ob die allerdings beim ESC zuhören möchte ich sehr bezweifeln.
Estland 2016: Dahinplätschernder Song ohne Charisma
Eigentlich wäre Play von Juri Pootsmann ein Song, der mit gut gefallen sollte aber ich finde ihn eher langweilig. Während Stig Rästa letztes Jahr sehr erfolgreich mit Goodbye to Yesterday war dachte man, ähnlich wie im benachbarten Lettland, dass man mit dem Vorjahresinterpreten als Komponis gut fahren würde und die Televoter haben dem zugestimmt. Nunja bei Lettland kann ich es noch einigermaßen nachvollziehen aber hier finde ich den Song um Längen schlechter als den vom letzten Jahr. Es tut mir auch Leid aber Jüri hat eine Ausstrahlung wie ein Sack Kartoffeln. Hier ist dringend noch Nachbesserungsbedarf.
Griechenland: Atmosphärige Klänge mit schrägem Gesang
Heute wurde der Beitrag Griechenlands veröffentlicht. Auch hier haben wir einen tollen sehr atmosphärischen Song, zu dem der Gesang allerdings nicht so sehr passen mag. Der Refrain ist recht catchy aber warum er in so unfassbar schlechtem Englisch gesungen ist, wird mir ein Rätsel bleiben. Ich denke es hätte dem Song gut getan komplett in der Landessprache oder in Pontisch gesungen zu werden. Er ist natürlich sehr sperrig, ist diese Woche eigentlich die der sperrigen Songs? Ich bin mir nicht wirklich sicher ob das für den Finaleinzug in diesem sehr starken ersten Halbfinale reichen könnte, allerdings sind die Hellenen bisher noch nie im Semi hängen geblieben. Warten wirs ab. Mir persönlich gefällt der Song recht gut, mich stört nur die verrückt gewordene pontische Lyra am Ende ansonsten ist er recht chillig und atmosphärig.