Am gestrigen Abend fand das erste Halbfinale oder Deltävling 1 des Melodifestivalen in Schweden statt. Wie in den letzten Jahren üblich, buhlten 7 Acts um einen der zwei Finalplätze oder wollten in die Andra Chansen einziehen, in der dann später noch einmal zwei Acts ins Finale einziehen und dieses dann auf 10 Teilnehmer aufstocken.
Der Abend wurde von Nano eröffnet, der 2017 mit seinem deutlich stärkeren Hold on knapp von Robin Bengtsson geschlagen wurde. Diesmal sollte es wohl auf jeden Fall klappen, denn warum sonst holte er sich im Gegensatz zum ersten Beitrag diesmal sowohl Thomas G:son als auch Joy und Linnea Dep als Songschreiber ins Boot? Dummerweise hatten diese Idee aber mehrere seiner Konkurrenten, so wurde es für die Komponisten wohl eine sehr anstrengende Aufgabe und dementsprechend litt die Qualität aller Beiträge. Anscheinend wurde der Song von Nano erst kurz vor dem Halbfinale fertig, denn er legte eine Unsicherheit und stimmliche Schwächen an den Tage, wie man es sonst nicht gewöhnt war. Trotzdem reichte es zumindest für die Andra Chasen. Dann lten diese Schwächen allerdings ausgemerzt sein, sonst wird das nichts mit dem Finale.
Die zweiten Interpreten waren eine bunt gemischte Girlgroup namens High15 die sich ihren Song No Drama ebenfalls von den Deps auf die Haut schneidern ließen, oder war es dann doch schwedische Stangenware, die nun endlich mal weg mußte und daher zu besonders günstigen Konditionen veramscht wurde? Belohnung war dann auch völlig verdient Platz 6.
Die nächste Interpretin Wiktoria, hatte bereits 2016 mit dem zweiten Platz und 2017 mit dem zehnten einige Erfolgserlebnisse im Melodifestivalen, wollte aber offensichtlich auch mehr, weshalb sie, man kann es sich denken die Debs ins Boot holte und sich ihren Titel Not With Me auf de Leib tackern ließ. Ein Video gibts an dieser Stelle nicht, was bedeutet, dass sie direkt ins Finale einziehen konnte.
Der nächste Song kam dann promt wieder von Thomas G:son, diesmal vorgetragen von Zeana feat. Anis Don Demina. Ich muss zugeben dass ich viel Spaß bei dem Titel Mina bränder hatte und sie dann doch ganz gerne zumindest im Andra Chansen wiedergesehen hätte. Der Song hätte wahrscheinlich genauso gut zu Samir & Viktor gepasst und sie wären damit ins Finale eingezogen.
In jedem Mello gibt es natürlich nicht nur Newcomer oder aktuelle Acts sondern es treten auch immer mal wieder erfahrerene Künstler an, die aber in der Regel kaum eine Chance auf einen Finalplatz haben. Hier war es dann Arja Saijonmaa die bereits 1987 den zweiten Platz im Vorentscheid erreichen konnte.
Als 6. trat Mohombi Moupondo ins Rampenlicht und lieh sich für seinen Bühenauftritt dann direkt mal bei den Kollegen von a-ha ihr Take on me Bühnenbild. Nun ja mit Zeichnungen waren die Schweden ja auch schon beim Contest erfolgreich. Das und dann noch einen Song, wer würde es erwarten, mit der geballten Power von Thomas G:son und Linnea Deb katapultierten den sympatischen unter seinem Vornamen startenden Sänger direkt ins Finale.
Am Ende des Feldes wurde dann Anna Bergendahl mit ihrem Ashes to Ashes gesetzt und man kann hier sagen, dass das Beste zum Schluss kommt. Leider haftet ihr der Makel an die einzige Künstlerin in der Geschichte des ESC zu sein, die es nicht schaffte für Schweden das Finale (2010) zu erreichen. Ehrenrettend muss man aber erwähnen dass Charlotte Perelli mit ihrem Hero wesentlich weiter von der Qualifikation weg war, aber durch die Jury dann doch ins Finale gehievt wurde. Noch zu erwähnen wäre, dass der Song natürlich auch aus der Feder von Thomas G:son stammte und in die Andra chansen einziehen konnte.
Wenigstens haben wir jetzt alle Songs bis auf einen der bekannten Komponisten bereits im ersten Halbfinale gesehen und können uns ab kommender Woche dann auf etwas Abwechslung freuen. Noch zu erwähnen wäre der absolut gelungene Pausenact, der mir sehr viel Spaß brachte und eine großartige Reministenz an alle 4 israelische Grand Prix Sieger (Toy, Diva, Hallelujah und ’A-ba-ni-bi)bot.
Startnr. | Interpret | Titel | Zuschauerstimmen (Televoting, SMS & App) | ||||
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Runde 1 | Runde 2 | Gesamt | % | Qualifikation | |||
1 | Nano | Chasing Rivers | Andra Chansen | ||||
2 | High15 | No Drama | 814.839 | 11,38 % | 6 | ||
3 | Wiktoria | Not With Me | Finale | ||||
4 | Zeana feat. Anis Don Demina | Mina bränder | 980.354 | 13,69 % | 5 | ||
5. | Arja Saijonmaa | Mina fyra årstider | 507.727 | 7,09 % | 7 | ||
6 | Mohombi | Hello | Finale | ||||
7 | Anna Bergendahl | Ashes To Ashes | Andra Chansen |