Heute Abend startet das erste Semifinale des Eurovision Song Contests 2016 in Stockholm. Gegen 21:00 Uhr geht es los. Auf Phoenix könnt ihr euch die volle Dröhnung holen. Wer es lieber mit Twitterkommentaren mag, dafür nur die Hälfte des Fernsehbildes sehen möchte ist bei einsfestival gut aufgehoben. Auf der deutschen und internationalen Eurovisionsseite findet ihr außerdem noch einen Livestream.
Die Kollegen vom Prinzblog bloggen natürlich wieder live.
Im letzten Jahr konnte man sich bei den zweiten Proben ein besseres Bild der einzelnen Beiträge machen als in diesem Jahr also werde ich mal aufgrund meiner subjektiven eigenen Meinung ausgehen. Ich höre die Songs schon seit einer gefühlten Ewigkeit in Dauerschleife beim Arbeiten und singe die Songs im Kopf quasi auswendig mit. Bei über 20 Leuten im Großraumbüro würde lautes mitsingen auch nicht wirklich gut ankommen 😉
1. Russland:Sergey Lazarev — You Are the Only one
Starten wir mal mit den weiterkommen des russischen, niedlichen Kletteräffchens Sergej Lazarv. Toller Song, tolle Show auch wenn er etwas aus dem Rahmen fällt mit seinem herumklettern auf dem Bühnenhintergrund. Das machte auch vor zig Jahren schon Guildo Horn, nur nicht so professionell durchchoreographiert wie in diesem Jahr.
Ich weiß dass es sehr umstritten ist, ob mann ihm Punkte geben soll oder nicht, da die queere Communitiy eher weniger im kommenden Jahr in ein Land fahren möchte dass so homophob geworden ist, wie Russland. Aber ich wage mal die Prognose, dass er von Deutschland im Finale auch 12 Punkte bekommen wird. Die Qualifikation fürs Finale ist für mich bombensicher.
2. Ungarn: Freddie – Pioneer
Obwohl Freddie im Staging so gut wie nichts gegenüber dem Vorentscheid geändert hat, was ich immer recht langweilig finde, siehe auch Island, ist er für mich auch ein sicherer Qualifikant fürs Finale. Er hat auch wieder seinen Taiko-Trommler und seine 3 synchron wippenden Backings dabei. Der Song sticht heraus und geht ins Ohr. Eins habe ich aber auszusetzen: Die gelben Spots aus dem Vorentscheid haben mir persönlich besser gefallen
3. Kroatien: Nina Kraljić – Lighthouse
Ja ich weiß von vielen Kommentaren in anderen Blogs und berichten dass bei Nina die Geschmäcker sehr weit auseinander gehen. Ich finde die Frau toll und den Song auch. Ein Zusatzpunkt gibt es natürlich für das Trickkleid wenngleich ich nicht so richtig verstehe was das mit dem Song zu tun hat.
4. Zypern: Minus One – Alter Ego
Toller Schwedenpop im Rockkleid mit dem best aussehendsten Leadsänger in diesem Jahr. Ich habe den Song von Anfang an gerne gehört und das geht mir immer noch so. Ich glaube ganz fest daran, dass wir die Truppe im Finale wiedersehen.
5. Malta: Ira Losco – Walk on Water
Auch die schwangere Iraa Losco hat einen tollen modernen Titel mit Gospelelementen. Auch hier würde ich ein Weiterkommen erwarten.
Weitere herausstechende Songs, bei denen ich mir wünschen würde dass sie sich qualifizieren sind die von Österreich und Griechenland. Da die beiden aber sehr geschmäcklerisch sind, kann man das schwer vorhersagen.
Ansonsten wäre noch Aserbaidschan, Armenien und Estland zu nennen, die dann die Top 10 des ersten Semis vollenden. Ausgeschieden wären für mich deshalb:
Finnland: Live zu schwierig, schreckliches Outfit
Moldawien: Obwohl mir der Song in der Studioversion gut gefällt finde ich ihn live komisch und die Show völlig misraten. Was soll der Astronaut? Sie müsste ihre Ausstrahlung schon gewaltig von der Probe ausgehend steigern.
Niederlande: Bei dem Song, der sich wahrscheinlich qualifizieren wird, kann ich mich nicht entscheiden ob ich ihn gut oder schlecht finde. Er hat irgendwie nichts besonderes an sich und deshalb würde ich eher aus Ausscheiden tippen, wenngleich er in allen anderen Prognosen weiterkommt.
San Marino: Ich mag diesen Song sehr und ich würde mir absolut wünschen dass er weiterkommt aber er ist einfach kein Song für den Song Contest.
Tschechien: Nachdem Marta Jandova im letzten Jahr mit dem viel besseren Song schon nicht ins Finale gekommen ist, warum sollte dann dieser Song es in einem wesentlich stärkeren Halbfinale schaffen. Das Outfit ist mir auch viel zu bieder.
Montenegro: Der Song ist total fehl am Platz beim ESC.
Island: Das wirkt mir alles zu aufgesetzt und zu sehr an Mans vom letzten Jahr orientiert.
Bosnien & Herzegowina: Ehrlich gesagt finde ich die gesamte Formation unsympatisch. Es hat mir den Anschein, dass jeder einzelne bei den Zuschauern am Besten dastehen will. Und nochmal: Was soll der Rapper?
So das wars. Wahrscheinlich liege ich hoffnungslos falsch, denn man muß natürlich auch die Präsentation des Songs ganz gesehen haben, um alles beurteilen zu können. Wie man an dem geleakten Juryvideo sieht kommt es nicht unbedingt auf den Song selbst an, sondern es spielt auch eine große Rolle woher die Künstler kommen, bzw. wie ihr Auftritt ist.